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VERWUNDETES ISRAEL

Das Erbe des 7. Oktober - Teil 2

von Brigitte B. Nussbächer

Brocken der Hoffnung,
menschliche Größe in Todesgefahr, Kampf um die Geiseln.

Davidstern grün
Israelische Resilienz

Musik als Schutzschild

Und noch einmal geht es in den Süden: nach Yated zu einer Musiker-Familie. Julia und Shaul kommen ursprünglich aus Moldawien. Seine Großeltern sind während des Holocaust‘ bei Babyn Jar, Kiew getötet worden. Während seiner Kindheit war er sich seiner jüdischen Wurzeln nicht bewusst und hat sie erst später entdeckt. Letztendlich führte das 1996 zur Einwanderung nach Israel. 2017 hat er sein Haus in Yated selbst gebaut. Julia und Shaul haben drei Kinder, sein ältester Sohn, den wir auch kennen lernen, ist im aktiven Armeedienst in der Navy.

 

Sie treten seit über 20 Jahren in Israel und in der ganzen Welt als Solistenpaar auf, ein Virtuosen Duo das über eine breite Palette von Stilen, Instrumenten und Farben sowie über besondere stimmliche Fähigkeiten verfügt! Auch in Deutschland hatten sie schon wiederholt Aufführungen und haben ihr Publikum begeistert. Aber wir dürfen die beiden ganz privat erleben. Sie erzählen uns, wie der 7. Oktober für sie war.


Yated ist sieben Kilometer von der Gaza Grenze entfernt. Das heißt, die Menschen hier wurden vorgewarnt und hatten ein paar Minuten mehr Zeit. Es traf den Ort daher nicht ganz so hart, wie jene, die direkt an der Grenze liegen. Shaul musizierte während des Angriffes, um sich gegen den Geist des Todes, den sie spürten, zu wehren – das gab allen ein Gefühl von Schutz und Sicherheit. Sie wurden von der israelischen Armee evakuiert, weil überall Terroristen waren und die Gegend lange nicht sicher war. Das unglaubliche Leid, das er um sich sah, setzte ihm sehr zu. Eine Woche lang war er wie sprachlos. Das Nicht zu Hause sein zu können, die Sorge um seinen Sohn und um sein Heim, für das er so lange gearbeitet hatte, nagten sehr an ihm. Die innere Leere begann erst zu weichen, als er langsam begann, auch von Wundern, die sich inmitten aller Verzweiflung zugetragen haben, zu hören. So fand er auch wieder zum Gebet zurück.


Nach drei Monaten konnten sie endlich wieder nach Hause ziehen. Sein Sohn, der in der ersten Zeit im Gazastreifen verwundet worden war, erholte sich und wurde danach als Ausbilder bei der Armee eingesetzt. Shaul und Julia begannen wieder aufzutreten, denn ein Leben ohne Musik gibt es bei Israelis nicht.

Kerem Shalom liegt nur 30 Meter von der Grenze zum Gazastreifen und 300 Meter von Ägypten entfernt, die Stadt Rafah mit den ganzen Terroristen und Flüchtlingen ist nur einen Kilometer weit. Auf dem Weg dahin stoßen wir auf zwei Militärkontrollen. Wir müssen uns ausweisen und erklären, warum wir da sind, dann werden unsere Angaben gegengeprüft und schließlich dürfen wir weiter fahren.
Wir treffen Rony und Ofer am Eingang zum Kibbuz und können es kaum glauben: blühende Bäume, Vogelgezwitscher – eine absolute Idylle empfängt uns. Auf den ersten Blick glaubt man im Paradies zu sein – auf den zweiten merkt man, dass es ein zerbrochenes, verlassenes Paradies ist. Sie erzählen uns ihre Geschichte. Kerem Shalom ist ein kleiner Kibbuz mit 230 Einwohnern gewesen. Aufgrund der extrem exponierten Lage, direkt an zwei Grenzen, gibt es hier nicht nur einen Zaun, sondern eine hohe Mauer.

Was Israel seiner Meinung nach aus diesen Geschehnissen lernen sollte: das Land, das Gott den Israelis geschenkt hat, nicht freiwillig herzugeben, nicht zu vergessen, was geschehen ist und das Böse zu bekämpfen. Shaul freut sich, eine größere Offenheit für Gott unter den Israelis und mehr Verbundenheit zu spüren.


Am Ende singen sie noch ein ganz zartes, berührendes Lied für uns. Sie haben große Pläne für ihren Ort und für die Zukunft. Mehr darüber auf ihrer Website www.musicfield.co/. Es ist wunderschön, ihre herzliche Gastfreundschaft zu geniessen, sie in ihrem inzwischen wieder hergerichteten, gemütlichen Haus zu erleben und ihre Hoffnung zu spüren.

Shaul & Julia

Das Wunder von Kerem Shalom

 

Unsere letzte Reise in den Süden bringt uns in den Vorhof der Hölle.

Auch Menschen wurden verletzt. Sogar sehr schwer. Und hier beginnt die ebenso dramatische wie berührende Geschichte von Rony und Ofer. Beide sind medizinische Ersthelfer. Ofer war früher selber Chef des Sicherheitsdienstes. Als sie verständigt wurden, dass dringende medizinische Hilfe gebraucht wird, reagieren die beiden mit unglaublicher menschlicher Größe.

Anstatt sich um ihre eigene Sicherheit zu sorgen, verlassen sie ihren Bunker und bahnen sich durch den Kugelhagel der Terroristen einen Weg zu den Verletzten. Rony erzählt, dass sie nie im Leben solche Todesangst hatte, wie an jedem Tag. Doch es gelingt ihnen, die Verwundeten zu erreichen und sie kämpfen um deren Leben – erfolgreich.

Kerem Shalom

Die Tage in Israel sind wie im Flug vergangen. Wir haben in dieser Zeit unglaublich viel erlebt (siehe auch „Verwundetes Israel – Das Spannungsfeld“). Manches können wir noch gar nicht richtig begreifen und einordnen. Die Dichte der Erlebnisse, die Bilder, die sich uns einbrannten, der Schmerz, dem wir begegneten, sind für unsere Seelen schwer zu verarbeiten. Wir versuchen auch immer, so viel wie möglich von den Eindrücken und Emotionen gleich schriftlich festzuhalten, um so authentisch und lebendig, wie möglich, zu berichten. So haben wir jeweils abends, an unserer Israel-Webseite „ARC to ISRAEL“ gearbeitet. Und daher kommt es, dass wir an unserem letzten Abend erstmalig die Zeit haben, auf unserer schönen Dachterrasse zu sitzen.

Der letzte Abend

Terasse bezalel Hotel

Nir Oz, ein 1958 gegründetes Kibbuz, 2 km von Gaza entfernt, gehört zu den am stärksten betroffenen Orten. Von den rund 400 Einwohnern wurde 40 getötet und 79 entführt. Auch sieben Monate später sind 36 Geiseln immer noch in der Gewalt der Hamas. Man weiß, dass mindestens 10 davon nicht mehr leben. Der Ort selber ist zerstört, viele Häuser wurden zusammen mit den Bewohnern, die darin Schutz suchten, abgebrannt. Dieses Video fasst Eindrücke des Geschehens zusammen: www.timesofisrael.com.

Als die Armee endlich eintraf, fand sie nur Tod, Asche und unerträglichen Schmerz vor. Die noch lebenden Einwohner wurden evakuiert. Sie hatten den einen Wunsch, zusammen zu bleiben, denn sie haben im Kibbuz als große Familie gelebt und werden auch weiterhin versuchen, sich gegenseitig beizustehen.

Smadar kümmert sich jetzt (zusätzlich zu ihren 3 eigenen Kindern) auch um die vier Kinder ihres Bruder, die als Waisen zurückgeblieben sind. Sie und ihr Mann waren beim Oberrabbiner und haben einen Termin beim Präsidenten. Sie wollen dafür sorgen, dass die Befreiung der lebenden und toten Geiseln eine Priorität bleibt!

Was für viele aus anderen Ländern längst abgeschlossen und vergessen ist, ist in Israel nach wie vor brandaktuell. Der Schmerz um die Geiseln, die - tot oder lebendig - noch immer in den Gaza Terrortunneln gehalten werden, ist hier allgegenwärtig.

Überall hängen die Plakate, kein Gespräch, in dem es nicht auch um die Geiseln geht. Es ist, als könnte das Leben ohne ihre Rückkehr nur noch auf halber Stufe stattfinden. Wie es Smadar formuliert: „eine Tragödie, die immer noch andauert und so viele Familien zerbricht“. Bestürzend, dass im Ausland die Qual der verbliebenen Geiseln für viele nicht relevant ist.

Inzwischen ist der Himmel dunkel geworden. Die Lichter von Jerusalem leuchten wie Diamanten. Auch bei Nacht ist diese Stadt unwirklich schön. Aber wir haben gerade keine Muße, diese Schönheit zu genießen. Wir übergeben die letzte Spende und sagen zu, die Botschaft von Smadar in die Welt zu rufen: „Vergesst nicht, was am 7. Oktober geschehen ist! Wir müssen die Hamas bekämpfen und wir dürfen nicht aufhören, bis wir sie in die Knie gezwungen und unsere Geiseln befreit haben!“ Zehn Tage später veröffentlichen wir den Artikel „Bring Maya Home Now!“ auf unserer Website ARC to Israel.

Unser Ziel war es, betroffenen Familien beizustehen, ihre Geschichten zu erzählen und ihnen praktisch sowie finanziell zu helfen. Mit diesem letzten unserer - geplanten und ungeplanten -Termine, findet unsere Reise einen sinnvollen Abschluss.

Seit dem Massaker sind inzwischen fast acht Monate vergangen und doch ist es, als wäre alles erst gestern gewesen.

Seit dem 7. Oktober kämpft Israel nun für die Rückkehr seiner Geiseln einen erbitterten Krieg mit der Hamas. Es kommt zu zahllosen Toten im Gazastreifen, da die Hamas humanitäre Einrichtungen missbraucht und die palästinensische Zivilbevölkerung als Schutzschilder für sich benutzt. Es ist eine tragische Tatsache, dass die Terrororganisation viel lieber palästinensische Opfer in Kauf nimmt, als die unrechtmäßig entführten, israelischen Geiseln freizugeben und dass sie alle vorgelegten Vermittlungsvorschläge ablehnt und unerfüllbare Forderungen stellt, wie zum Beispiel, die Auslieferung von einer vielfachen Anzahl von überführten, lebenslänglich verurteilten palästinensischen Mehrfachmördern für jede lebendige oder tote Geisel. Gleichzeitig versichert die Hamas weiterhin regelmäßig, dass sie – gemäß ihrer Charta und ihres zentralen Ziels - dafür sorgen wird, dass sich der 7. Oktober so oft wie möglich wiederholt.


Und so sind acht Monate später immer noch über 120 israelische Geiseln - lebendig oder inzwischen tot - in der Gewalt der Hamas und werden immer noch Raketen aus dem Gazastreifen auf Israel abgeschossen. Unter dem Terror der Hamas leidet nicht nur Israel, sondern auch die Palästinensische Bevölkerung. Alle diese Verluste sind letzten Endes Opfer der Hamas Führung, die zu keinem Kompromiss bereit ist, der Israels Existenz respektiert.


Aus dem Libanon werden von der Hisbollah täglich zig Raketen auf Israel abgefeuert. Die gesamte Bevölkerung dieser Region musste deshalb ebenfalls evakuiert werden. Doch für die Welt scheint dieser untragbare Zustand ganz normal zu sein. In jedem anderen Land würde das sicherlich zu massiven internationalen Rückmeldungen und Konsequenzen führen!


Die Unterstützung, die Israel von der Weltöffentlichkeit bekommt, nimmt – trotzdem! - mit jedem Tag ab. UN-Resolutionen fordern von Israel Waffenstillstand und humanitäre Hilfe für den Gaza-Streifen, ohne das Massaker der Hamas zu verurteilen und vor dem Internationalen Gerichtshof in Den Haag, muss sich Israel wegen Südafrikas Genozid Anklage verantworten. Der Chefankläger des Internationalen Strafgerichtshofs (IStGH), Karim Khan, hat am 20. Mai 2024 gegen Israels Premierminister Netanyahu und Verteidigungsminister Gallant Haftbefehle wegen mutmaßlicher Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit im Zusammenhang mit dem Krieg im Gazastreifen beantragt.


Am 24. Mai fordert der Internationale Gerichtshof (IGH) von Israel: „die Militäroffensive und jede andere Aktion im Gouvernement Rafah sofort einzustellen, die der palästinensischen Gruppe im Gazastreifen Lebensbedingungen auferlegen könnte(n), die ihre physische Zerstörung ganz oder teilweise herbeiführen könnten“. Dieses Urteil wird von fast alen Medien, in allen Ländern, als Forderung die Offensive in Rafah sofort zu beenden, dargestellt. Obwohl in den Tagen davor in Rafah israelische Geiseln geborgen wurden, sich hier eine Mehrheit der Hamas Terroristen verschanzt, Israel zig Hamas-Tunnel aufgedeckt hat, die nach Ägypten führen und zahlreiche Raketenabschussrampen in nächster Nähe der ägyptischen Grenze gefunde hat, wünscht die mehrheit der Welt nur eines: dass Israel sich aus Rafah zurückzieht ...

Am 28. Mai erkennen Norwegen, Spanien und Irland den palästinensischen Staat ohne Israels Zustimmung an. Die USA und andere Länder erwägen das ebenfalls.

Rakete Kfar Azza

Doch trotz allem Leid und aller Trauer über die Jahrhunderte, war es das jüdische Volk, dass der Welt gezeigt hat, wie man seine Hoffnung nicht verliert und wie man aus Asche und Trümmern wieder aufsteht. Wie man sich gegen alle Wahrscheinlichkeiten durchsetzt, wie man aus tödlichen Raketen Blumentöpfe gestaltet. Das ist Israel!

Erstveröffentlichung: 22. Juni 2024

Deutsch:  Israel Heute    CFFI

Englisch:  Israel Today

Copyright ©  Brigitte B. Nussbächer; Abdruck nur nach vorheriger Genehmigung

Am 13. Mai wurde in Israel der Jom haSikkaron begangen: der Gedenktag für die gefallenen israelischen Soldaten und die Opfer von Terrorismus - seit der Staatsgründung. Es ist dieses Jahr ein besonders bitterer Tag. Herzzerreissender als alle Gedenktage seit dem Jom Kippur Krieg; für viele der schmerzlichste Gedenktag ihres Lebens. So viele offene Wunden, die noch immer bluten – all die Opfer, all die Geiseln!

„Unsere Wunden sind Jahrhunderte alt, aber unsere Resilienz und unsere Stärke auch“.


Und mit diesem Eindruck machen wir uns auf die Rückreise: nach wie vor und trotz allem –

Am Israel Chai – das Volk Israel lebt!

Hier finden Sie andere Artikel von Brigitte B. Nussbächer

Diese Wand wurde an vier Stellen von Terroristen am Morgen des 7. Oktober weggesprengt. Glück im Unglück war die Uhrzeit, zu der es geschah: eine halbe Stunde später wären alle in der Synagoge gewesen. Aber so wurde der Einbruch schnell bemerkt, allerdings herrschte Verwirrung, weil die Terroristen israelische Uniformen trugen und so auf Entfernung nur schwer von den Israelis zu unterscheiden waren.

Kerem Shalom

Insgesamt über 200 stürmten in Wellen in den Kibbuz – aber im Unterschied zu anderen Kibbuzim trafen sie hier auf Widerstand. Der Sicherheitschef von Kerem Shalom hatte sich auf eigene Verantwortung der Anweisung widersetzt, die Waffen im Waffenraum zu lagern. So kam es, dass sich die Sicherheitskräfte sofort wehren konnten. Stunden lang herrschte ein erbitterter Kamp doch trotz aller Gegenwehr wurde erheblicher Schaden angerichtet: an vielen Stellen sind Einschüsse zu sehen.

Kerem Shalom

Ihre Botschaft an die Welt ist: macht eure Augen auf und begreift das Gedankengut, dass hinter diesen Taten steht. Es kann und wird sich an anderer Stelle erneut zutragen, wenn es nicht bekämpft wird. Sie reisen um die Welt und versuchen, genau das zu erklären. Ihre dringende Bitte an uns ist, dass was wir gesehen und erkannt haben, weiter zu geben. Wir versprechen ihre Geschichte auf unserer Website ARC to Israel zu publizieren, an uns bekannte Online-Magazine zu senden und bei unserem Israel-Event zu erzählen.

Bring Maja Home!

Ben Gurion Flughafen
Israelische Resilienz

Unsere Wunden sind Jahrhunderte alt, aber unsere Resilienz und unsere Stärke auch. Foto privat

Das Musikerpaar Julia und Shaul. Foto privat

Die Mauer wurde von Terroristen durchbrochen: die drei dunkler rosa Platten und die weiße wurden nach dem 7.10.2023 ersetzt. Foto privat

Kerem Shalom
Kerem Shalom

Von Terroristen beschädigte Häuser in Kerem Schalom. Foto privat

Einschüsse, Zeichen von Kämpfen mit der Hamas in Kerem Schalom. Foto privat

Spuren der Verwüstung in Kerem Schalom. Foto privat

Roni und Ofer retteten am 7. Oktober Terroropfern das Leben. Foto privat

Smadar und Shlomo erzählen die tragische Geschichte der Familie. Fotos privat

Bilder der Entführten am Ben Gurion Flughafen. Foto privat.

Eine zur Blumenvase umfunktionierte Rakete in Ralphs Garten. Foto privat

Inschrift auf einer Häuserwand am Rothschild Boulevard, Tel Aviv. Foto privat

Die Bilder der Verwüstung entlang der Grenze zu Gaza werden immer in unserer Erinnerung bleiben. Lesen Sie über den lebendig gewordenen Albtraum im ersten Teil des Artikels: Das Erbe des 7. Oktober - Zerstörung und Tod.

 

Die Tragödie dauert an, doch in all dem Leid gibt es auch Geschichten von unglaublicher menschlicher Größe und Bewahrung am 7. Oktober.

Kerem Shalom

Kerem Shalom liegt direkt an zwei Grenzen.

Die Retter

Kerem Shalom

Was uns bei der Begegnung mit ihnen auffällt: das hier, sind von allen, die wir besucht haben, die Einzigen, die sich nicht nur um ihre eigene Sicherheit gekümmert haben, sondern an andere dachten und bereit waren, sogar ihr Leben aufs Spiel zu setzen, um anderen zu helfen. Und sie wirken stärker und positiver auf uns, als alle, die ihren Schutzbunker nicht verliessen. Jetzt stellt sich die Frage: Waren sie in der Lage, sich um andere zu kümmern, weil sie stark sind, oder ist es die Fürsorge für andere, die sie am Ende selber stärkt?

Wir bleiben verbunden. Fotos privat

Flughafen Ben Gurion

Seit über 7 Monaten kämpfen sie darum, um wenigstens Mayas Leiche zurück zu bekommen. Fotos privat

Bring Them Home

Jeder Meter am Rothschild Boulevard Tel Aviv erinnert an die Entführten. Foto privat.

Gedenken

Während der Gedenkminuten steht in Israel alles still: die Arbeit wird unterbrochen, PKWs auf der Autobahn halten an, alle zeigen ihren Respekt, viele beten! Wer das einmal erlebt hat, vergisst es nicht! Kränze werden niedergelegt. Jeder denkt an die, die ihr Leben geopfert oder verloren haben, weil Israel - auch NACH seiner Staatsgründung - immer noch um sein Überleben kämpfen muss und jedes Jahr neue Terroropfer zu beklagen hat.

Gedenktisch

Gedenken an Terroropfer und gefallene Soldaten. Foto privat

Die aktuelle Zahl beläuft sich am 14.05.2024 auf 25.034 gefallene Soldaten und Sicherheitskräfte und 5.100 Zivilisten, die bei Terrorangriffen umgebracht wurden. Erschütternde 30.134! Dies ist der Preis, den Israel für seine Unabhängigkeit bezahlt – bis heute!

Yated

Die Familie ist nach Yated heimgekehrt. Foto privat

Nach sieben Stunden wird die Munition im Kibbutz knapp. Die Lage ist verzweifelt. Doch dann trifft das Militär ein – gerade noch rechtzeitig und deutlich früher als in den andere Ortschaften, weil sich der Sicherheitschef schon am Morgen direkt mit der Armee in Verbindung gesetzt hatte. Langsam schaffen es die Soldaten alle Einwohner, unter Geleitschutz, in das Zentrum des Kibbutz zu bringen. Rony wischt das Blut der Verwundeten auf, damit die Kinder keinen so großen Schock bekommen. Sie ist Lehrerin und kann Kinderseelen gut einschätzen. Danach hat sie lange das Gefühl, selber nicht mehr sauber werden zu können.


Mit dem Bus werden die Evakuierten nach Elad, in den Süden, gebracht. Es gibt nur zwei Tote in Kerem Shalom. Alle anderen konnten gerettet werden. Das Ergebnis von Wundern, aber auch von klugen Entscheidungen, Einsatzbereitschaft, Mut und Kühnheit. Auf der Fahrt kümmert sich Rony um die Kinder – das lenkt sie ab. Später kommt der Tiefpunkt: an die nächsten fünf Tage hat sie keine Erinnerung mehr.


Seither sind Monate vergangen. Heimkehren konnten sie noch nicht. Auch nach all der Zeit werden noch Raketen von der Hamas auf Kerem Schalom geschossen. Rony hat da, wo sie evakuiert sind, wieder Arbeit als Lehrerin gefunden, für Ofer ist es schwieriger. Eigentlich möchten sie zurück kommen. Sie haben sich seinerzeit in Kerem Schalom verliebt, ohne zu berücksichtigen, wie gefährlich die Lage ist. Im Augenblick haben sie noch keine Perspektive für die Zukunft: der Krieg, der nur wenige Meter entfernt stattfindet, dauert an, weil die israelischen Geiseln noch nicht befreit werden konnten und weil die Hamas nicht bereit ist, sich zu ergeben. Das macht alles sehr schwer.

An diesem letzten Tag sind wir früher als sonst zurück in unserem Hotel in Jerusalem und können den Sonnenuntergang beobachten. Wegen des schönen Lichts wollen wir ein Selfie machen, als ein anderes Paar auf der Terrasse uns seine Hilfe anbietet. Wir kommen ins Gespräch und erfahren, dass Smadar Gorens Bruder Avner und ihre Schwägerin Maya, beide bei dem Massaker in Nir Oz getötet wurden; Avner im Schutzraum, Maya im Kindergarten, wo sie alles für den nächsten Tag vorbereitete. Maya wurde außerdem nach Gaza verschleppt und ihre Familie wartet seit über 7 Monaten darauf, wenigstens ihre Leiche zurückzubekommen. Die inneren Wunden können nicht beginnen zu heilen, solange sie nicht wenigstens die Möglichkeit haben, sie in Ehren zu begraben. (siehe Artikel: „Bring Maya Home!“)

Die Tragödie dauert an

Alle fünf Artikel der Serie "Verwundetes Israel" finden Sie bei unseren Israel-Artikeln.

Wie wir das Wunder Israel erlebt haben

von Brigitte B. Nussbächer

Wir haben in Israel mit eigenen Augen wahrgenommen, wie Gott zu seinem Volk steht. Wir haben anhand von Fakten und Tatsachen gesehen, wie die Aussagen der Bibel Realität werden und wir haben überall im heutigen Israel Gottes in Erfüllung gehende Verheißungen erlebt.​

Vorausgegangen war eine eher mühsame Entscheidungsfindung. Israel einmal zu besuchen gehörte zur „Allgemeinbildung“ von Christen. Trotzdem hatte es mich nicht hingezogen und die Berichte derer, die von Reisen aus Israel zurück kehrten, hatten wenig dazu beigetragen, es zu ändern. Wenn sie von den sogenannten „Heiligen“ Stätten berichteten, fragte ich mich immer, was es mir denn bringen würde, diese Ruinen oder Gedenkkirchen anzusehen. Viel mehr interessierte mich, was Gott heute in der Gegenwart erlebbar machte.

Letztlich war es dann tatsächlich auch ein anderer Gedanke, der den Anstoß zu dem Besuch gab. 2018 feierten mehrere nach dem 2. Weltkrieg gegründete Staaten ihr 70. Jubiläum – darunter auch Israel. Nachdem wir Dokumentarfilme über Indien und Pakistan zu dem Thema gesehen hatten, fragte ich mich, wie wohl Israel diese 70 Jahre genutzt hatte. Im Vergleich zu den anderen Staaten musste es ungleich schwerer gewesen sein, aus dem Nichts etwas aufzubauen.  Noch 1867 hatte Marc Twain das Land als desolat, eine stille, traurige Weite ohne Mensch, Baum und Strauch bezeichnet. Was war daraus geworden?

Und so begaben wir uns auf eine geschichtliche Studienreise, was sich im Nachhinein als Volltreffer erwies. Nie hätten wir in einem Individualurlaub so viel erfahren und kennen gelernt.

Noch während wir vom Flughafen Ben Gurion nach Tel Aviv fahren, hören wir die Entstehungsgechichte dieser Stadt, von der Parzellverlosung an ein paar Dutzend Familien nördlich der jahrtausende alten Hafenstadt Jaffa im April 1909. Diese wollten auf den Sanddünen, die der niederländische Bankier Jacobus Kann gekauft hatte, die erste jüdische Stadt der Moderne bauen. Und dann fahren wir auch schon an den ersten Hochhäusern vorbei und nach Tel Aviv hinein, welches heute (rund 100 Jahre später) die modernste und weltoffenste Metropole des gesamten Nahen Ostens ist.


Im sehr originell und lebendig gestalteten Palmach Museum in Tel Aviv erfahren wir von dem beeindruckenden Kampf des jüdischen Volkes für seine Unabhängigkeit. Und von der Vorgeschichte: als die UN 1947 beschloss, das ehemalige britische Mandat in 2 Länder aufzuteilen: ein jüdisches und einen arabisches. Von dem Protest der Araber und von dem Druck, der auf die Juden ausgeübt wurde, diese Chance nicht zu nutzen. Von der Proklamation des jüdischen Staates durch David Ben Gurion am 14. Mai 1948 und von dem Angriff der 5 arabischen Länder Ägypten, Syrien, Jordanien, Irak & Libanon um Mitternacht am gleichen Tag.

Man muss sich die damalige Situation vergegenwärtigen. Ca. 650.000 Juden, viele von ihnen Holocaustüberlebende, die gerade erst das Grauen hinter sich gelassen hatten, versuchten Israel, welches als neugegründeter Staat keine Armee besaß, mit Gewehren, Maschinenpistolen und Granatwerfern gegen eine Mehrheit von 160 Millionen Arabern (ausgerüstet mit Panzern, Artillerie, Schützenpanzerwagen, Flugzeugen und Kriegsschiffen) zu verteidigen. Ein Verhältnis von 1 : 246!  Dabei wird einem die menschliche Ausweglosigkeit bewusst und dass das Überleben Israels ein Wunder ist.  Mit Tränen in den Augen verlasse ich das Museum. Jetzt verstehen wir, welch hohen Preis das jüdische Volk (nach der Auslöschung der 6 Millionen durch den Holocaust)  im Unabhängigkeitskrieg für seine Existenz bezahlt hat.

Umso mehr staunen wir über die Lebensfreude und Energie, die heute auf den Strassen Tel Avivs spürbar ist und die wir bei den Menschen, denen wir begegnen, erleben. Wir sehen die Fähigkeit dieses Volkes schnell aus dem Nichts etwas aufzubauen (sie haben weltweit die 2 höchste Anzahl von Start Ups), ihre Genialität Lösungen für scheinbar Unlösbares zu finden, wie zum Beispiel mit Wasserentsalzungsanlagen am Mittelmeer den Wassermangel zu beheben und durch computergesteuerte Tröpfchenbewässerung Plantagen in der Wüste anzubauen. Wir sind überrascht, dass Israel die zweithöchste Akademikerquote und die dritthöchste Patentquote der Welt hat und bewundern, dass 23% aller Nobelpreisträger aus diesem kleinen Volk, dass nur 0,2 % der Weltbevölkerung ausmacht, stammen.

Wir erleben ihre Kreativität sowie ihren Sinn für Kunst und Schönheit. Israel hat gemessen an der Anzahl der Einwohner die meisten Museen und Orchester per capita und liegt auf Platz 2, was die Anzahl der verlegten Bücher anbelangt. Wer hier ein Konzert besucht, wird einem sehr hohen künstlerischen Niveau und großer Begeisterung des Publikums begegnen.

Wir streifen durch Städte, Orte, Landschaften und sind beeindruckt: unglaublich was hier in nur 70 Jahren geschaffen wurde. Dort wo sich früher Sümpfe, Sanddünen und wüstes Land befanden, haben Pioniergeist, Innovation und Durchhaltevermögen überall blühendes Leben entstehen lassen. Israel ist das einzige Land, in dem die Wüste rückläufig ist, Millionen Bäume wurden gepflanzt und entlang der Autobahn blüht tropfenbewässerter Oleander. Aus dem armen Agrarstaat ist ein Land mit führender Technologie und einer starken Währung entstanden. Israel gehört heute zu den 10 einflussreichsten Ländern der Welt und liegt auch im Happiness Ranking vorne. (Siehe Grafik unten)

Je mehr Israelis wir persönlich kennen lernen, desto mehr schätzen wir ihre konstruktive Einstellung, ihre Dynamik und ihren Mut – trotz ihres bis heute andauernden Ringens um ihr Recht auf Existenz.

Wir hören von den Kämpfen im 6 Tage Krieg 1967, von der Befreiung der Altstadt Jerusalems und wie die Juden wieder Zugang zu ihrer heute heiligsten Stätte, der Westmauer, erlangten.

Und von dem „Tal der Tränen“, so benannt nach der anfänglich auswegslosen Situation im Jom Kippur Krieg 1973, als die syrische Armee mit über 1.000 Panzern im Norden Israels einbrach und von weniger als 200 Panzern auf israelischer Seite aufgehalten wurde.

Wir sehen den Wiederaufbau nach wiederholter Zerstörung, sei es nun die Hurva Synagoge in Jerusalem oder die Siedlungen in Gush Etzion.

 

Und wir nehmen wahr, dass selbst die häufigen Terroranschläge in dieser Gegend den Menschen weder die Lebensfreude noch den Lebensmut rauben können, auch wenn sie schmerzliche Verluste zu beklagen haben.

Wir erleben die „Wächter Israels“, die jungen Soldaten und Soldatinnen auf den Straßen, die für Sicherheit sorgen und lauschen den Zeugnissen von sogenannten „einsamen“ Soldaten, die freiwillig ihr Heimatland, Verwandte, Freunde und ein angenehmes Leben verlassen, um in der IDF (Israels Defence Forces) zu dienen. Tatsächlich spielt die IDF auch eine wichtige Rolle bei der Integration und der Schaffung eines gemeinsamen Nenners in der israelischen Gesellschaft.

Denn die Bevölkerungsvielfalt ist erstaunlich. Die Holocaust Überlebenden von überall aus Europa, die ca. 700.000 Juden, die nach Israels Gründung aus den umliegenden arabischen Ländern vertrieben wurden, die Einwanderung aus Afrika und die großen Aliyah-Wellen aus der ehemaligen Sowjetunion haben alle dazu beigetragen. Die Bevölkerungszahl Israels hat sich in den letzten 75 Jahren ver-14-facht (im Vergleich dazu hat sich die Weltbevölkerung in den letzten 50 Jahren „nur“verdoppelt).

Am liebsten hören wir jedoch die Geschichten von jenen, die freiwillig nach Israel kamen, weil sie es als ihre Aufgaben betrachten, dieses Land aufzubauen und sich mit großer Energie dafür einsetzen.

Was uns aber am allermeisten beeindruckt – und tatsächlich auch überrascht hat - ist die intensive, innige und lebendige Beziehung, die viele Juden zu Gott haben. Da uns in den säkularen, kirchlichen und freikirchlichen Kreisen, aus denen wir stammen, die Rolle und Bedeutung von Israel und dem Judentum nicht vermittelt worden war, weder als geistliche Wurzel noch für die Zukunft, waren wir implizit davon ausgegangen, dass so eine Beziehung zu Gott nur bei Christen möglich sei. Jetzt sahen wir mit eigenen Augen wie falsch diese Annahme war.

Heute weiss ich, dank dem erschütterndem Buch „Holocaust“ von Susanna Kokkonen, dass der christliche Glaube bewusst vom Judentum differenziert wurde, seit Kaiser Konstantin der Große die Anerkennung des Christentums als rechtmässige Religion einführte, sich aus politischen Gründen zum Oberhaupt der Kirche ernannte und das erste Konzil im Jahre 325 einberief. Er erklärte, dass die Juden für den Tod Jesu verantwortlich wären, also betrachtete man sie als „Gottesmöder“; verdammt und der Gnade Gottes und der Menschen unwürdig. Eine weitere Lehre dieser Zeit, die „Ersatztheologie“ besagt, dass Israel seine Rolle in Gottes Plänen verspielt hätte und die Christen nun das neue Israel seien. Die Kirchenväter vor und nach diesem ersten Konzil verleugneten den ewigen Bund zwischen Gott und den Juden systematisch, beziehungsweise glaubten, dass Gott diesen Bund aufgehoben hätte.

Der Einfluss dieser Lehren die seit über 1700 Jahren im Umlauf sind, ist erschreckend tiefgreifend. Im Grunde wurde hier schon die Legitimation für Judenhass und Judenverfolgung geschaffen, für Verleugnung und Ignoranz. Hier liegt der idelogische Ursprung von Inquisition, Progromen, Kreuzzügen und Holocaust.

Eine Konsequenz daraus war, das einerseits bei Übersetzungen versucht wurde, die Hinweise auf das Judentum auszulassen und andererseits bei vielen christlichen Themen der jüdische Ursprung nicht erwähnt wurde. Beispiele dafür sind christliche Feste, die alle ihr Äquivalent in den jüdischen biblischen Festen haben (z.B. Passah-Ostern, Schavuot-Pfingsten, Weihnachten-Chanukka) oder auch andere Bräuche: so zum Beispiel ist die jüdische Bar Mitzwa, bei der junge Erwachsene in die Gemeinschaft der Gläubigen aufgenommen werden, das Vorbild für Kommunion/Konfirmation/Jugendweihe - um nur ein paar Beispiele zu nennen.

Das gleiche spiegelt sich auch in der Kunst. Wer z. B. durch die Uffizien von Florenz streift, (eines der berühmtesten Kunstmuseen der Welt mit Werken der Malerie und Bildhauerei von der Antike bis zum Spätbarock), stellt fest, dass es aus dem Alten Testament Bilder von Adam und Eva gibt. Das nächste große Thema ist die Ankündigung von Jesu Geburt. Alles was dazwischen liegt, ist ausgeblendet.

So sind sich viele bis heute des jüdischen Erbes nicht bewusst. Derek Prince, ein Bibellehrer unserer Zeit (und die, die mich schon lange kennen, wissen, dass ich jahrelang für Derek Prince Ministries gearbeitet habe), fasste es einmal so zusammen: Wir stehen tief in der Schuld des jüdischen Volkes.
Ohne dieses hätte die Gemeinde keine Patriarchen, keine Propheten, keine Apostel , keine Bibel und keinen Erlöser. Wenn uns all das fehlen würde, was gäbe es dann noch, was uns das Heil bringen könnte? Alle Nationen der Erde verdanken das Wertvollste an ihrem geistlichen Erbe den Juden.

Aber obwohl wir Derek Prince persönlich begegnet waren und viel von unserem Israel-Bild von seinen Worten geprägt war, mussten wir feststellen, dass auch wir Gefangene des Denkens der Kirchenväter waren. Auch wir hatten gedacht, dass die Juden verloren sein mussten, da man ja nur durch Jesus zum Vater kommen könne und übersahen dabei geflissentlich, dass Paulus in Römer 11 eindeutig sagt, dass Gott sein Volk nicht verstossen hat (Vers 1), dass er seine Gaben nicht zurück fordert und die Zusage seiner Erwählung nicht widerruft (Vers 29).

Und jetzt waren wir in Jerusalem und begegneten dem jüdischen Volk Israel erstmalig in seinem eigenen Land.

Was für uns ganz eindeutig wurde, war, dass die Gründung und das Überleben dieses Staates, seine schnellen Fortschritte und Errungenschaften, der Lebensmut und die Kraft, die man in so vielen Menschen in Israel beobachten kann, rational und menschlich nicht zu erklären sind, sondern auf eine besondere Energiequelle und Kraft zurück führen. Hier in Israel war Gott überall im Alltag erlebbar.

Seit über 2000 Jahren spricht die Bibel von einem lebendigen Gott, der Israel als sein Volk auserwählte und der verhieß, dies Volk nach seiner Zerstreuung wieder in das Land seiner Vorfahren zurück zu bringen und es besonders auszustatten. Dies jedoch auf einmal mit unseren eigenen Sinnen zu sehen, zu beobachten, veränderte uns.

Als wir am Ufer vom See Genezareth sassen, kam mir der Gedanke, dass Juden vorgeworfen wurde, Jesus nicht erkannt zu haben – obwohl doch das, was um ihn herum geschah, offensichtlich und eindeutig war … Und dass heute viele Christen das, was Gott in und mit Israel tut, nicht erkennen – obwohl es ebenso offensichtlich und eindeutig ist.

Wir begannen die Bibel mit anderen Augen zu lesen. Was wir bis dahin überlesen hatten, stach jetzt deutlich hervor.

Wenn man sich vergegenwärtig, dass Jesus in Matthäus 5,17 selber gesagt hat „Ihr sollt nicht meinen, dass ich gekommen bin, das Gesetz oder die Propheten aufzulösen; ich bin nicht gekommen aufzulösen, sondern zu erfüllen“, dann kann man die Bedeutung von Israel und Jerusalem schwer überlesen.

Denn auf dem Berge Zion und zu Jerusalem wird Errettung sein – steht in Joel 3,5

Und Sacharjia weissagt in Kapitel 8, 22: Menschen aus großen und mächtigen Völkern werden nach Jerusalem kommen, um den HERRN, den Allmächtigen, zu suchen und den HERRN gnädig zu stimmen.

Jesaja prophezeit in Kapitel 60, 2-3: Finsternis bedeckt das Erdreich und Dunkel die Völker; aber über dir (Zion) geht auf der HERR, und seine Herrlichkeit erscheint über dir. Und die Völker werden zu deinem Lichte ziehen und die Könige zum Glanz, der über dir aufgeht.

Wir haben in Israel mit eigenen Augen wahrgenommen, wie Gott zu seinem Volk steht. Wir haben anhand von Fakten und Tatsachen gesehen, wie die Aussagen der Bibel Realität werden und wir haben überall im heutigen Israel Gottes in Erfüllung gehende Verheißungen erlebt.

 

Die Bibel spricht in Sacharja 8,23 davon, dass „in jenen Tagen zehn Menschen aus Völkern mit lauter verschiedenen Sprachen einen Mann aus Juda am Rockzipfel festhalten werden und bitten: Wir wollen mit euch gehen, denn wir haben gehört, dass Gott bei euch ist“ - für uns sind diese Tage bereits angebrochen…die Beziehungen zu unseren jüdischen Freunden und die Verbindung zu Israel sind zu einer der wertvollsten Konstanten, einer Bereicherung und einer Quelle des Lernens in  unserem Leben geworden.

Davidstern grün
ELAL

„Bruchim haba'im le’Israel - Willkommen in Israel” klang die Stimme des Piloten aus den Lautsprechern und das Flugzeug rollte langsam zur finalen Position. Wir sahen neugierig aus dem Fenster. Was würden wir in diesem Land, über das so viel Widersprüchliches berichtet wird und dass es vor 100 Jahren noch nicht gab, vorfinden? Ich wusste damals nicht, vor welcher lebensverändernden Erfahrung ich stand!

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