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Das Geschenk für die Waisenkinder

von Brigitte B. Nussbächer

Manchmal geschieht das Wunder, dass ein Mensch selbsterlebtes Leid dazu nutzt,
um für andere zum Segen zu werden.

5 x Davidstern

Die Deportation in die Sowjetunion/Ukraine - 1945

Erst viele Jahre später erfuhr Ursula, was aus ihnen geworden war.

Ihr Vater kam in ein Arbeitslager in der heutigen Ukraine. Die Bedingungen für die Zwangsarbeiter waren erbärmlich. Viele starben an Erschöpfung und an Krankheiten. Es fehlte an allem. Am schlimmsten war der Hunger. In den Sommermonaten aßen sie Gras – im Winter wussten sie sich nicht anders zu helfen, als zu versuchen, aus der Kantine ein paar Kartoffeln zu stehlen. Jede Nacht schlich ein anderer in die Küche und brachte ein paar Knollen für alle zurück. Dann war Ursulas Vater an der Reihe. Ihm, dem korrekten Mann, dem ehemaligen kaufmännischen Leiter, fiel der Gedanke, zu stehlen, besonders schwer. Aber er sah keinen anderen Ausweg. Er hatte einen Hörschaden und so vernahm er die Schritte der nahenden ukrainischen Wachen nicht. Sie schnappten ihn und begannen auf ihn einzuprügeln. Sie schlugen so lange, bis er nicht mehr schrie – so lange, bis er nicht mehr atmete: wegen einer Handvoll Kartoffeln!

Ihre Mutter wurde nach 5 Jahren mit einem Krankentransport nach Österreich in ein Lager gebracht. Rumänien war 1000 Kilometer weit weg und es gab in den Jahren des Eisernen Vorhangs keine normalen Reisemöglichkeiten zwischen West und Ost. In dem Lager lernte Ursulas Mutter einen anderen Mann kennen und wanderte mit ihm nach Amerika aus.

So wurde Ursula, durch die Vergeltung der Sowjets für den Einmarsch der Nazis einerseits, und durch die Haltung ihrer Mutter andererseits, faktisch zur Vollwaise.

In den ersten Tagen danach kümmerten sich die Nachbarn um die Kinder und versuchten Verwandte ausfindig zu machen. Die Geschwister wurden getrennt und von den Angehörigen für jeweils mehrere Monate aufgenommen. Insgesamt war Ursula bei vier verschiedenen Tanten untergebracht, die teilweise selbst Kinder hatten; zwei Jahre lang bezahlte ein Onkel eine Lehrerin dafür, dass sie dort wohnen konnte. So verging die Zeit, ohne dass Ursula jemals wieder das Gefühl von Geborgenheit und Zugehörigkeit kannte.

Die Wunden ihrer Seele wurden zu lebenslangen Narben. Von ihrer Großmutter lernte sie, dass Gott selbst der Vater verlassener Kinder war – dieser Gedanke und das Gebet, die Zuflucht zu ihm, trösteten sie ein wenig.


Doch ihre Eltern kamen nicht mehr zurück.

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Rund fünfzig Jahre nach der Deportation ihrer Eltern wollten Ursula und ihr Mann an einem Sonntagmittag nach einer Veranstaltung nach Hause gehen, als ihnen drei Kinder auffielen, zwischen 10 und 15 Jahre alt, die an der Türe des Saales standen und scheinbar zu niemandem gehörten. Irgendetwas an ihnen rief ein Echo in Ursulas Seele hervor. Sie sprach die Kinder an und fragte sie, mit wem sie gekommen waren. Die Antwort lautete mit niemanden. Und wohin sie jetzt gehen würden: wieder zurück zum Bahnhof, da würden sie wohnen. Ursula schüttelte den Kopf – es war ganz offensichtlich, dass hier etwas nicht stimmte. Sie lud sie zu sich zum Mittagessen ein.


Während der Mahlzeit, die die Kinder heißhungrig verschlangen, erfuhr sie ihre Geschichte. Die Eltern hatten sich scheiden lassen, die vier Kinder waren bei der Mutter geblieben. Als die Mutter ein paar Jahre später an Krebs starb, kümmerte sich zuerst die älteste Schwester um die drei Jüngeren. Aber jetzt wollte sie heiraten und ihr Verlobter hatte von ihr verlangt, dass sie die Kinder zu deren Vater schickte. Der Vater jedoch weigerte sich, sie aufzunehmen. Andere Verwandte kannten sie nicht. Sie wussten nicht, an wen sie sich hätten wenden können. Sie kannten keine Gesetze, wussten um keine Unterhaltspflichten und hätten auch keine Möglichkeit gehabt, diese rechtlich einzufordern. Sie fühlten sich hilflos, unerwünscht und ohne Optionen. So waren sie zu faktischen Vollwaisen und Straßenkindern geworden.


Vor Ursulas inneren Augen rollten die Jahre zurück: sie erinnerte sich, wie sie von einer Tante zur nächsten geschickt wurde und sich nicht willkommen fühlte. Die Verlorenheit und die Ungewissheit, die sie so lange Jahre begleitet hatten, sah sie jetzt in diesen Kindern. Und sie beschloss, den Kreislauf des Leidens aufzuhalten. Sie und ihr Mann nahmen die drei - zusätzlich zu ihren eigenen Kindern (von denen vier nicht mehr im gleichen Hause lebten) - erst einmal bei sich auf, obwohl es für die Familie sowohl räumlich als auch finanziell eine große Herausforderung war. Und dann begannen sie nach langfristigen Lösungen zu suchen: den Kleinsten gaben sie in ein privates Waisenhaus, wo man gut für ihn sorgte. Für den Mittleren, der noch zur Schule gehen musste, fanden sie nach Monaten ein Internat. Heute lebt er in Frankreich. Die Älteste; Liliana, (damals 15 Jahre alt) blieb bei ihnen im Haus und begann mit einer Berufsausbildung als Schneiderin, die sie erfolgreich abschloss. Vier Jahre lang sorgte Ursula für sie. An Lilianas Hochzeit nahmen Ursula und ihr Mann die Rolle ihrer Eltern ein. Liliana ist heute glücklich verheiratet, vermietet private Fremdenzimmer in Kronstadt, hat selbst drei Kinder und leitet zusammen mit ihrem Mann eine ehrenamtliche Kinder- und Jugendarbeit.

Der 7. Oktober 2023

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Wenn auch um ein Vielfaches brutaler, ein trotzdem ähnliches Schicksal wie das von Ursula, diesmal verursacht durch den bestialischen Überfall einer Terrorgruppe, die hunderte von israelischen Kindern als Waisen oder Halbwaisen zurückließen, sofern sie diese nicht ebenfalls ermordeten.

Es geschah über 4.000 Kilometer von dem Ort entfernt, wo Ursula lebte. Sie hatte 2012 ihre goldene Hochzeit zusammen mit Kindern und Kindeskindern gefeiert. Ein paar Jahre danach war ihr Mann verstorben und sie lebte jetzt bei einer ihrer Töchter.

Ursula war 1995 selbst in Israel gewesen und das Land, besonders aber seine Einwohner, hatten sie beeindruckt. Außerdem war für sie Israel das auserwählte Volk Gottes aus der Bibel. Entsprechend betroffen war sie von den Geschehnissen.


Im April 2024, 6 Monate nach dem Überfall, in der Woche des iranischen Angriffs, flogen ihr ältester Sohn und seine Frau, die sich ehrenamtlich für Israel engagieren, dorthin - um Betroffenen zu helfen. Sie berichteten privat und auf ihrer Webseite ARC to ISRAEL über die zerstörten Ortschaften und über die Schicksale der Menschen, denen sie dort begegneten. An ihrem letzten Abend in Jerusalem trafen sie ein Ehepaar: Smadar und Shlomo, das einen Termin beim israelischen Präsidenten hatte, um sich für die Befreiung der Leiche von ihrer Schwägerin Maya einzusetzen, die von den Terroristen nach Gaza verschleppt worden war.

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Ein Schicksal von 240 Entführten, zwei Schicksale von rund 1.200 Ermordeten. Und eine Geschichte, die dem Schmerz und der Zerstörung Gesichter gibt und versucht, die persönliche Tragweite des Leides der Einzelnen zu vermitteln.

Eine Geschichte, die Ursula an ihre eigenen traumatischen Erlebnisse erinnerte, an die Nacht als ihre Eltern verschleppt wurden – und daran, wie sie 50 Jahre später die drei Waisenkinder bei sich aufnahm, während der Rest ihrer Welt, unbeteiligt zusah. Seit damals sind weitere rund 30 Jahre vergangen. Und doch scheint sich der Kreislauf spiralförmig zu wiederholen: noch mehr Waisen, noch mehr Gleichgültigkeit, noch mehr Leid.

Aber Ursula wollte auch diesmal nicht einfach schweigend wegsehen. Wie damals vor 30 Jahren wählte sie den schwereren Weg, setzte sich mit dem Schicksal dieser Familien auseinander, fühlte mit und möchte unterstützen. Aus gesundheitlichen Gründen kann sie nicht mehr nach Israel reisen und als Witwe hat sie nur ein sehr kleines Einkommen. Doch ihr 85. Geburtstagsjubiläum am 7. September 2024 stand bevor. Da einer ihrer Schwiegersöhne am gleichen Tag 60 wird, haben sie beschlossen, ein gemeinsames, großes Fest zu feiern. Und da erkannte sie die besondere Chance und wünschte sich als Geburtstaggeschenk nur eines: Spenden für die israelischen Waisenkinder und Spenden für die Familien, die die Waisen aufgenommen haben.

Durch das Massaker der Hamas am 7. Oktober 2023 wurden hunderte von israelischen Kindern zu Waisen. Ebenfalls Hunderte mussten mit ansehen, wie ihre Eltern entführt wurden.
Ursula, die ihre Eltern vor vielen Jahren bei Deportationen verloren hat,
setzt sich heute für die israelischen Waisenkinder ein.

Die wahre Geschichte einer Frau, die vor 80 Jahren begann und bis heute nicht zu Ende ist.

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So war es Ursula gelungen, sich dem Leid in den Weg zu stellen und diesen drei Kindern, bei allem erlittenen Verlust, die Chance eines Neuanfangs zu geben. Freiwillig hatte sie diese Aufgabe auf sich genommen und sie zusammen mit ihrem Mann geschultert. Zu ihrer Überraschung fragte sie niemand in ihrem Bekanntenkreis, wie sie damit zurechtkämen. Außer einer einmaligen Spende bekamen sie nie eine Unterstützung. Trotzdem war es irgendwie auch Heilung für sie selbst. Schon als Jugendliche hatte sie überlegt, ob sie einmal Waisen würde helfen können, ob sie mit ihrer Liebe für andere den Schmerz würde lindern können, der durch den Verlust der Geborgenheit eines Elternhauses entsteht. Es schien, als hätte sich ein Kreis geschlossen… doch es war noch nicht das Ende.

Avner, der Mann von Maya, wurde ebenfalls am 7. Oktober im Kibbuz Nir Oz ermordet und wurde in der Zwischenzeit begraben. Avner und Maya hinterlassen 4 elternlose Kinder, um die sich Smadar und Shlomo jetzt, zusätzlich zu ihren eigenen drei, kümmern (siehe Artikel: Bring Maya Home Now!).

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Es war ein frischer Morgen, kurz vor Sonnenaufgang im Herbst 2023, in Israel, an der Grenze zu Gaza, am letzten Tag des Laubhüttenfestes. Die stillen Gassen um 6:00 Uhr morgens glänzten in der aufgehenden Sonne und waren wie ausgestorben. Dann plötzlich rasten Motorräder und Pick-ups durch die Straßen. Es waren schwer bewaffnete Terroristen der Hamas Brigaden aus dem Gaza-Streifen, die die Grenze zu Israel durchbrochen hatten und jetzt von Haus zu Haus gingen. Wer in diesen Häusern wohnte, war dazu verurteilt, verletzt, vergewaltigt, entführt oder ermordet zu werden. Flucht war unmöglich. Die Terroristen hatten diesen Angriff „Al Aksa Flut“ genannt und als Ziel die Befreiung Jerusalems von den Israelis angegeben.


Die Terroristen hielten in den Kibbuzim nahe der Grenze. Donnernde Schläge an Türen, Männerstimmen, Gebrüll. Einwohner und Kinder wurden brutal aus dem Schlaf geweckt. Sie stolperten völlig verwirrt aus ihren Zimmern und standen plötzlich bewaffneten, uniformierten Männern gegenüber, die um sich schossen und sie in einer unbekannten Sprache anherrschten. Sie verstanden nichts. Weitere Schüsse und plötzlich war die Wohnung leer und schrecklich still. Auf dem Boden blieb eine Leiche zurück; die Mutter wurde aus dem Haus gezerrt und auf den Pick-up gestoßen. Die Terroristen nahmen keinerlei Rücksicht. Die Kinder begannen zu rufen und zu weinen, aber niemand erklärte ihnen was geschah und schon hatte sich der Pickup mit heulendem Motor in Bewegung gesetzt und der Wagen verschwand aus ihrem Blickfeld. Zurück blieben die Kinder - hilflos verloren. Sie waren zu klein, um die ganze Tragweite des Geschehens zu begreifen. Aber ihr Unterbewusstsein registrierte, dass etwas Schreckliches geschah. Sie wussten, dass sie alleine waren und fragten sich verzweifelt, wann ihre Eltern zurückkommen würden.

Wieder will Ursula sich dem Leid in den Weg stellen, mit ihrer Liebe den Schmerz lindern und diesen Kindern, bei allem erlittenen Verlust, die Chance eines Neuanfangs geben. Das ist ihre ganz besondere Antwort auf selbst erlittene Trauer und Not: eine Botschaft der Anteilnahme, der Verbundenheit und der aktiven Hilfe. Und ein Ruf an die Welt, das durch Terror verursachte Leid in Israel nicht zu ignorieren. Ihr Geschenk ist das Geschenk für die israelischen Waisenkinder vom 7. Oktober 2023. Dass sie schenken kann, macht sie innerlich reich und erfüllt sie.

Manchmal geschieht das Wunder, dass ein Mensch selbsterlebtes Leid dazu nutzt, um über sich hinaus zu wachsen und für andere, die Ähnliches erleben, zum Segen wird. Dies ist die wunderbare Geschichte einer Frau, die vor 80 Jahren begann und die bis heute nicht zu Ende ist.

Ursula als Braut, 1962. Foto privat         

Erstveröffentlichung: 7. Sep. 2024

Deutsch:  CSI     CFFI     Deutsche Kronstädter Zeitung

Rumänisch:  BIZ Brasov

Copyright ©  Brigitte B. Nussbächer; Abdruck nur nach vorheriger Genehmigung

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Ursula will Waisen die Chance eines Neuanfangs geben. Foto privat

Ursula mit Bruder und Eltern, 1944. Foto privat

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Ursula mit Mann und Kindern, 1982. Foto privat

Liliana, 15 Jahre alt.

Verbrannte Leichen, Foto Zaka

Ursulas goldene Hochzeit 2012 mit Kindern und Kindeskindern. Foto privat

Bezalel Hotel Jerusalem

Smadar & Shlomo mit Ursulas Sohn & Schwiegertochter, 2024. Foto privat.

Ursulas Leben wurde für viele zum Segen. Sommer 2024. Foto Johannes B.

Es war eine eiskalte Nacht im Januar, im Kriegswinter 1945, in Kronstadt, Siebenbürgen. Die Straßen um 6:00 Uhr morgens, waren dunkel und wie ausgestorben. Nur manchmal holperte ein Pferdefuhrwerk durch die Gassen. Es waren gemischt rumänisch-sowjetische Patrouillen, die mit vorbereiteten Listen von Haus zu Haus gingen. Wer auf dieser Liste stand, war dazu verurteilt, in die Sowjetunion deportiert zu werden, um dort in Form von Zwangsarbeit sogenannte „Reparationsleistungen“ zu erbringen.

Seit August 1944 gehörte Rumänien und entsprechend auch Siebenbürgen zu den Alliierten und war damit ein Verbündeter der Sowjetunion, doch davor hatte Rumänien Deutschlands Angriffskrieg unterstützt. Als sich die Niederlage des deutschen Reiches abzeichnete, beendete der rumänische König Michael durch einen Staatsstreich die Militärdiktatur von Ion Antonescu und auch das Militärbündnis mit dem deutschen Reich. Rumänien wechselte mitten im Krieg die Fronten.

Doch trotz dieses Wechsels forderte Stalin im Herbst 1944 von Rumänien 100.000 sogenannte „freiwillige“ Arbeitskräfte als Entschädigung für das frühere Bündnis mit Deutschland.

Rumänien hatte – anders als andere Länder – die Angehörigen der deutschen Minderheit in Siebenbürgen nicht des Landes verwiesen. Sie hatten eine bessere Verwendung für sie.

Ab Januar 1945 wurden arbeitsfähige Rumäniendeutsche Zivilisten (Männer zwischen 16 und 45 Jahren sowie Frauen zwischen 18 und 30 Jahren) von russischem und rumänischem Militär in den Nächten „ausgehoben“ d.h. verschleppt und in Viehwaggons zur Zwangsarbeit mitgenommen. Dabei wurde systematisch vorgegangen: die Ortseingänge wurden von Militär und Polizei abgeriegelt, der Telefon-, Telegraf- und Eisenbahnverkehr wurde unterbrochen. Flucht war unmöglich. Innerhalb einer Stunde sollten sich die betroffenen Personen für den Abtransport fertigmachen – ohne zu wissen, wohin es ging und wie lange sie wegbleiben würden. Erlaubt war nur ein einziges Gepäckstück. Bei der Aushebung wurde keine Rücksicht auf die Zurückgebliebenen genommen, auch wenn das Kinder waren, die elternlos blieben.

Jetzt war das Fuhrwerk vor einem Haus in der Altstadt Kronstadts stehen geblieben. Donnernde Schläge an das Tor, Männerstimmen, Gebrüll. Die 5-jährige Ursula und ihr dreijähriger Bruder wurden brutal aus dem Schlaf geweckt. Sie stolperten völlig verwirrt aus ihrem Zimmer und standen plötzlich bewaffneten, uniformierten Männern gegenüber, die ihre Eltern in einer unbekannten Sprache anherrschten. Sie begannen zu weinen, aber niemand erklärte ihnen, was geschah. Sie sahen ihre Eltern ein paar Dinge zusammenraffen und verstanden nichts. Dann eine letzte hastige Umarmung und plötzlich war die Wohnung leer und schrecklich still. Ursula lief auf den Balkon – dort unten stand der Pferdewagen. Sie beobachtete, wie ihre Eltern auf ihn gestoßen wurden. Sie rief und weinte – aber schon hatten sich die Pferde in Bewegung gesetzt und der Wagen verschwand in der Schwärze der Nacht. Auf dem Balkon standen die beiden Kinder - hilflos verloren. Sie waren zu klein, um die ganze Tragweite des Geschehens zu begreifen. Aber ihr Unterbewusstsein registrierte, dass etwas Schreckliches geschah. Sie wussten, dass sie allein waren und fragten sich verzweifelt, wann ihre Eltern zurückkommen würden.

Die Zeit verging. Sie erlernte einen Beruf, heiratete jung und gründete eine eigene Familie. Insgesamt sechs Kinder zogen sie und ihr Mann groß. Und sie hatten ein Herz für alle Bedürftigen, so sehr, dass sie dafür stadtbekannt waren. Die Menschen wussten, wenn sie zu Ursula kamen, konnten sie mit Hilfe rechnen. Denn sie hatte nie vergessen, wie es sich anfühlte, hilflos zu sein. Das wollte sie anderen, so gut wie möglich, ersparen. Die Zeit des Alleinseins und der Verlassenheit sollte vorbei sein – für sie und für ihre Nächsten.

Nachkriegsschicksale

Alleine

Das Schicksal wenden

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Hochzeit von Liliana, 1998. Foto privat.

Liliana mit Familie, 2016. Foto privat.

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Zerstörte Häuser, Foto privat    

Blutspuren, Foto privat

Des Lebens Ruf an uns wird niemals enden

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Avner & Maya mit ihren Kindern vor dem 7.10.23. Foto Smadar

Wie wir das Wunder Israel erlebt haben

von Brigitte B. Nussbächer

Wir haben in Israel mit eigenen Augen wahrgenommen, wie Gott zu seinem Volk steht. Wir haben anhand von Fakten und Tatsachen gesehen, wie die Aussagen der Bibel Realität werden und wir haben überall im heutigen Israel Gottes in Erfüllung gehende Verheißungen erlebt.​

Vorausgegangen war eine eher mühsame Entscheidungsfindung. Israel einmal zu besuchen gehörte zur „Allgemeinbildung“ von Christen. Trotzdem hatte es mich nicht hingezogen und die Berichte derer, die von Reisen aus Israel zurück kehrten, hatten wenig dazu beigetragen, es zu ändern. Wenn sie von den sogenannten „Heiligen“ Stätten berichteten, fragte ich mich immer, was es mir denn bringen würde, diese Ruinen oder Gedenkkirchen anzusehen. Viel mehr interessierte mich, was Gott heute in der Gegenwart erlebbar machte.

Letztlich war es dann tatsächlich auch ein anderer Gedanke, der den Anstoß zu dem Besuch gab. 2018 feierten mehrere nach dem 2. Weltkrieg gegründete Staaten ihr 70. Jubiläum – darunter auch Israel. Nachdem wir Dokumentarfilme über Indien und Pakistan zu dem Thema gesehen hatten, fragte ich mich, wie wohl Israel diese 70 Jahre genutzt hatte. Im Vergleich zu den anderen Staaten musste es ungleich schwerer gewesen sein, aus dem Nichts etwas aufzubauen.  Noch 1867 hatte Marc Twain das Land als desolat, eine stille, traurige Weite ohne Mensch, Baum und Strauch bezeichnet. Was war daraus geworden?

Und so begaben wir uns auf eine geschichtliche Studienreise, was sich im Nachhinein als Volltreffer erwies. Nie hätten wir in einem Individualurlaub so viel erfahren und kennen gelernt.

Noch während wir vom Flughafen Ben Gurion nach Tel Aviv fahren, hören wir die Entstehungsgechichte dieser Stadt, von der Parzellverlosung an ein paar Dutzend Familien nördlich der jahrtausende alten Hafenstadt Jaffa im April 1909. Diese wollten auf den Sanddünen, die der niederländische Bankier Jacobus Kann gekauft hatte, die erste jüdische Stadt der Moderne bauen. Und dann fahren wir auch schon an den ersten Hochhäusern vorbei und nach Tel Aviv hinein, welches heute (rund 100 Jahre später) die modernste und weltoffenste Metropole des gesamten Nahen Ostens ist.


Im sehr originell und lebendig gestalteten Palmach Museum in Tel Aviv erfahren wir von dem beeindruckenden Kampf des jüdischen Volkes für seine Unabhängigkeit. Und von der Vorgeschichte: als die UN 1947 beschloss, das ehemalige britische Mandat in 2 Länder aufzuteilen: ein jüdisches und einen arabisches. Von dem Protest der Araber und von dem Druck, der auf die Juden ausgeübt wurde, diese Chance nicht zu nutzen. Von der Proklamation des jüdischen Staates durch David Ben Gurion am 14. Mai 1948 und von dem Angriff der 5 arabischen Länder Ägypten, Syrien, Jordanien, Irak & Libanon um Mitternacht am gleichen Tag.

Man muss sich die damalige Situation vergegenwärtigen. Ca. 650.000 Juden, viele von ihnen Holocaustüberlebende, die gerade erst das Grauen hinter sich gelassen hatten, versuchten Israel, welches als neugegründeter Staat keine Armee besaß, mit Gewehren, Maschinenpistolen und Granatwerfern gegen eine Mehrheit von 160 Millionen Arabern (ausgerüstet mit Panzern, Artillerie, Schützenpanzerwagen, Flugzeugen und Kriegsschiffen) zu verteidigen. Ein Verhältnis von 1 : 246!  Dabei wird einem die menschliche Ausweglosigkeit bewusst und dass das Überleben Israels ein Wunder ist.  Mit Tränen in den Augen verlasse ich das Museum. Jetzt verstehen wir, welch hohen Preis das jüdische Volk (nach der Auslöschung der 6 Millionen durch den Holocaust)  im Unabhängigkeitskrieg für seine Existenz bezahlt hat.

Umso mehr staunen wir über die Lebensfreude und Energie, die heute auf den Strassen Tel Avivs spürbar ist und die wir bei den Menschen, denen wir begegnen, erleben. Wir sehen die Fähigkeit dieses Volkes schnell aus dem Nichts etwas aufzubauen (sie haben weltweit die 2 höchste Anzahl von Start Ups), ihre Genialität Lösungen für scheinbar Unlösbares zu finden, wie zum Beispiel mit Wasserentsalzungsanlagen am Mittelmeer den Wassermangel zu beheben und durch computergesteuerte Tröpfchenbewässerung Plantagen in der Wüste anzubauen. Wir sind überrascht, dass Israel die zweithöchste Akademikerquote und die dritthöchste Patentquote der Welt hat und bewundern, dass 23% aller Nobelpreisträger aus diesem kleinen Volk, dass nur 0,2 % der Weltbevölkerung ausmacht, stammen.

Wir erleben ihre Kreativität sowie ihren Sinn für Kunst und Schönheit. Israel hat gemessen an der Anzahl der Einwohner die meisten Museen und Orchester per capita und liegt auf Platz 2, was die Anzahl der verlegten Bücher anbelangt. Wer hier ein Konzert besucht, wird einem sehr hohen künstlerischen Niveau und großer Begeisterung des Publikums begegnen.

Wir streifen durch Städte, Orte, Landschaften und sind beeindruckt: unglaublich was hier in nur 70 Jahren geschaffen wurde. Dort wo sich früher Sümpfe, Sanddünen und wüstes Land befanden, haben Pioniergeist, Innovation und Durchhaltevermögen überall blühendes Leben entstehen lassen. Israel ist das einzige Land, in dem die Wüste rückläufig ist, Millionen Bäume wurden gepflanzt und entlang der Autobahn blüht tropfenbewässerter Oleander. Aus dem armen Agrarstaat ist ein Land mit führender Technologie und einer starken Währung entstanden. Israel gehört heute zu den 10 einflussreichsten Ländern der Welt und liegt auch im Happiness Ranking vorne. (Siehe Grafik unten)

Je mehr Israelis wir persönlich kennen lernen, desto mehr schätzen wir ihre konstruktive Einstellung, ihre Dynamik und ihren Mut – trotz ihres bis heute andauernden Ringens um ihr Recht auf Existenz.

Wir hören von den Kämpfen im 6 Tage Krieg 1967, von der Befreiung der Altstadt Jerusalems und wie die Juden wieder Zugang zu ihrer heute heiligsten Stätte, der Westmauer, erlangten.

Und von dem „Tal der Tränen“, so benannt nach der anfänglich auswegslosen Situation im Jom Kippur Krieg 1973, als die syrische Armee mit über 1.000 Panzern im Norden Israels einbrach und von weniger als 200 Panzern auf israelischer Seite aufgehalten wurde.

Wir sehen den Wiederaufbau nach wiederholter Zerstörung, sei es nun die Hurva Synagoge in Jerusalem oder die Siedlungen in Gush Etzion.

 

Und wir nehmen wahr, dass selbst die häufigen Terroranschläge in dieser Gegend den Menschen weder die Lebensfreude noch den Lebensmut rauben können, auch wenn sie schmerzliche Verluste zu beklagen haben.

Wir erleben die „Wächter Israels“, die jungen Soldaten und Soldatinnen auf den Straßen, die für Sicherheit sorgen und lauschen den Zeugnissen von sogenannten „einsamen“ Soldaten, die freiwillig ihr Heimatland, Verwandte, Freunde und ein angenehmes Leben verlassen, um in der IDF (Israels Defence Forces) zu dienen. Tatsächlich spielt die IDF auch eine wichtige Rolle bei der Integration und der Schaffung eines gemeinsamen Nenners in der israelischen Gesellschaft.

Denn die Bevölkerungsvielfalt ist erstaunlich. Die Holocaust Überlebenden von überall aus Europa, die ca. 700.000 Juden, die nach Israels Gründung aus den umliegenden arabischen Ländern vertrieben wurden, die Einwanderung aus Afrika und die großen Aliyah-Wellen aus der ehemaligen Sowjetunion haben alle dazu beigetragen. Die Bevölkerungszahl Israels hat sich in den letzten 75 Jahren ver-14-facht (im Vergleich dazu hat sich die Weltbevölkerung in den letzten 50 Jahren „nur“verdoppelt).

Am liebsten hören wir jedoch die Geschichten von jenen, die freiwillig nach Israel kamen, weil sie es als ihre Aufgaben betrachten, dieses Land aufzubauen und sich mit großer Energie dafür einsetzen.

Was uns aber am allermeisten beeindruckt – und tatsächlich auch überrascht hat - ist die intensive, innige und lebendige Beziehung, die viele Juden zu Gott haben. Da uns in den säkularen, kirchlichen und freikirchlichen Kreisen, aus denen wir stammen, die Rolle und Bedeutung von Israel und dem Judentum nicht vermittelt worden war, weder als geistliche Wurzel noch für die Zukunft, waren wir implizit davon ausgegangen, dass so eine Beziehung zu Gott nur bei Christen möglich sei. Jetzt sahen wir mit eigenen Augen wie falsch diese Annahme war.

Heute weiss ich, dank dem erschütterndem Buch „Holocaust“ von Susanna Kokkonen, dass der christliche Glaube bewusst vom Judentum differenziert wurde, seit Kaiser Konstantin der Große die Anerkennung des Christentums als rechtmässige Religion einführte, sich aus politischen Gründen zum Oberhaupt der Kirche ernannte und das erste Konzil im Jahre 325 einberief. Er erklärte, dass die Juden für den Tod Jesu verantwortlich wären, also betrachtete man sie als „Gottesmöder“; verdammt und der Gnade Gottes und der Menschen unwürdig. Eine weitere Lehre dieser Zeit, die „Ersatztheologie“ besagt, dass Israel seine Rolle in Gottes Plänen verspielt hätte und die Christen nun das neue Israel seien. Die Kirchenväter vor und nach diesem ersten Konzil verleugneten den ewigen Bund zwischen Gott und den Juden systematisch, beziehungsweise glaubten, dass Gott diesen Bund aufgehoben hätte.

Der Einfluss dieser Lehren die seit über 1700 Jahren im Umlauf sind, ist erschreckend tiefgreifend. Im Grunde wurde hier schon die Legitimation für Judenhass und Judenverfolgung geschaffen, für Verleugnung und Ignoranz. Hier liegt der idelogische Ursprung von Inquisition, Progromen, Kreuzzügen und Holocaust.

Eine Konsequenz daraus war, das einerseits bei Übersetzungen versucht wurde, die Hinweise auf das Judentum auszulassen und andererseits bei vielen christlichen Themen der jüdische Ursprung nicht erwähnt wurde. Beispiele dafür sind christliche Feste, die alle ihr Äquivalent in den jüdischen biblischen Festen haben (z.B. Passah-Ostern, Schavuot-Pfingsten, Weihnachten-Chanukka) oder auch andere Bräuche: so zum Beispiel ist die jüdische Bar Mitzwa, bei der junge Erwachsene in die Gemeinschaft der Gläubigen aufgenommen werden, das Vorbild für Kommunion/Konfirmation/Jugendweihe - um nur ein paar Beispiele zu nennen.

Das gleiche spiegelt sich auch in der Kunst. Wer z. B. durch die Uffizien von Florenz streift, (eines der berühmtesten Kunstmuseen der Welt mit Werken der Malerie und Bildhauerei von der Antike bis zum Spätbarock), stellt fest, dass es aus dem Alten Testament Bilder von Adam und Eva gibt. Das nächste große Thema ist die Ankündigung von Jesu Geburt. Alles was dazwischen liegt, ist ausgeblendet.

So sind sich viele bis heute des jüdischen Erbes nicht bewusst. Derek Prince, ein Bibellehrer unserer Zeit (und die, die mich schon lange kennen, wissen, dass ich jahrelang für Derek Prince Ministries gearbeitet habe), fasste es einmal so zusammen: Wir stehen tief in der Schuld des jüdischen Volkes.
Ohne dieses hätte die Gemeinde keine Patriarchen, keine Propheten, keine Apostel , keine Bibel und keinen Erlöser. Wenn uns all das fehlen würde, was gäbe es dann noch, was uns das Heil bringen könnte? Alle Nationen der Erde verdanken das Wertvollste an ihrem geistlichen Erbe den Juden.

Aber obwohl wir Derek Prince persönlich begegnet waren und viel von unserem Israel-Bild von seinen Worten geprägt war, mussten wir feststellen, dass auch wir Gefangene des Denkens der Kirchenväter waren. Auch wir hatten gedacht, dass die Juden verloren sein mussten, da man ja nur durch Jesus zum Vater kommen könne und übersahen dabei geflissentlich, dass Paulus in Römer 11 eindeutig sagt, dass Gott sein Volk nicht verstossen hat (Vers 1), dass er seine Gaben nicht zurück fordert und die Zusage seiner Erwählung nicht widerruft (Vers 29).

Und jetzt waren wir in Jerusalem und begegneten dem jüdischen Volk Israel erstmalig in seinem eigenen Land.

Was für uns ganz eindeutig wurde, war, dass die Gründung und das Überleben dieses Staates, seine schnellen Fortschritte und Errungenschaften, der Lebensmut und die Kraft, die man in so vielen Menschen in Israel beobachten kann, rational und menschlich nicht zu erklären sind, sondern auf eine besondere Energiequelle und Kraft zurück führen. Hier in Israel war Gott überall im Alltag erlebbar.

Seit über 2000 Jahren spricht die Bibel von einem lebendigen Gott, der Israel als sein Volk auserwählte und der verhieß, dies Volk nach seiner Zerstreuung wieder in das Land seiner Vorfahren zurück zu bringen und es besonders auszustatten. Dies jedoch auf einmal mit unseren eigenen Sinnen zu sehen, zu beobachten, veränderte uns.

Als wir am Ufer vom See Genezareth sassen, kam mir der Gedanke, dass Juden vorgeworfen wurde, Jesus nicht erkannt zu haben – obwohl doch das, was um ihn herum geschah, offensichtlich und eindeutig war … Und dass heute viele Christen das, was Gott in und mit Israel tut, nicht erkennen – obwohl es ebenso offensichtlich und eindeutig ist.

Wir begannen die Bibel mit anderen Augen zu lesen. Was wir bis dahin überlesen hatten, stach jetzt deutlich hervor.

Wenn man sich vergegenwärtig, dass Jesus in Matthäus 5,17 selber gesagt hat „Ihr sollt nicht meinen, dass ich gekommen bin, das Gesetz oder die Propheten aufzulösen; ich bin nicht gekommen aufzulösen, sondern zu erfüllen“, dann kann man die Bedeutung von Israel und Jerusalem schwer überlesen.

Denn auf dem Berge Zion und zu Jerusalem wird Errettung sein – steht in Joel 3,5

Und Sacharjia weissagt in Kapitel 8, 22: Menschen aus großen und mächtigen Völkern werden nach Jerusalem kommen, um den HERRN, den Allmächtigen, zu suchen und den HERRN gnädig zu stimmen.

Jesaja prophezeit in Kapitel 60, 2-3: Finsternis bedeckt das Erdreich und Dunkel die Völker; aber über dir (Zion) geht auf der HERR, und seine Herrlichkeit erscheint über dir. Und die Völker werden zu deinem Lichte ziehen und die Könige zum Glanz, der über dir aufgeht.

Wir haben in Israel mit eigenen Augen wahrgenommen, wie Gott zu seinem Volk steht. Wir haben anhand von Fakten und Tatsachen gesehen, wie die Aussagen der Bibel Realität werden und wir haben überall im heutigen Israel Gottes in Erfüllung gehende Verheißungen erlebt.

 

Die Bibel spricht in Sacharja 8,23 davon, dass „in jenen Tagen zehn Menschen aus Völkern mit lauter verschiedenen Sprachen einen Mann aus Juda am Rockzipfel festhalten werden und bitten: Wir wollen mit euch gehen, denn wir haben gehört, dass Gott bei euch ist“ - für uns sind diese Tage bereits angebrochen…die Beziehungen zu unseren jüdischen Freunden und die Verbindung zu Israel sind zu einer der wertvollsten Konstanten, einer Bereicherung und einer Quelle des Lernens in  unserem Leben geworden.

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Flughafen Ben Gurion

„Bruchim haba'im le’Israel - Willkommen in Israel” klang die Stimme des Piloten aus den Lautsprechern und das Flugzeug rollte langsam zur finalen Position. Wir sahen neugierig aus dem Fenster. Was würden wir in diesem Land, über das so viel Widersprüchliches berichtet wird und dass es vor 100 Jahren noch nicht gab, vorfinden? Ich wusste damals nicht, vor welcher lebensverändernden Erfahrung ich stand!

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