FAST 500 TAGE!
Die Entwicklung der Haltung der Weltöffentlichkeit seit dem
7. Oktober 2023
Juni 2024 – Januar 2025
Eine Analyse zum Gedenktag des Antisemitismus - Teil 2
von Brigitte B. Nussbächer
15 Monate nach dem Massaker kommt ein Geiseldeal mit hohen Risiken für Israel zustande. Foto Shutterstock
Wenn es direkt nach dem Massaker der Hamas am 7. Oktober 2023 Solidaritätszusagen von vielen Seiten gab, hat die internationale Unterstützung in den folgenden Monaten deutlich nachgelassen. Im Mai 2024 erreichten die Verurteilungen von Israel einen traurigen Höchststand. Lesen Sie mehr darüber in Teil 1.
Wie sich die Situation seit damals bis zum sogenannten „Geiseldeal“ im Januar 2025 weiterentwickelt hat -
und was für Möglichkeiten wir als Einzelne haben, uns für Israel einzusetzen.
Internationale Forderungen und Verurteilungen im Sommer 2024
Am 15. Juni 2024 fordern die G7 Staaten von Israel die Zusammenarbeit mit der Palästinensischen Autonomiebehörde, obwohl sich diese nicht von den Verbrechen der Terrororganisationen distanziert hatte.
Die Nationen nehmen Stellung. Foto: Shutterstock
Im Juli 2024 stellte der Internationale Gerichtshof in einem Gutachten fest, dass die Besatzung der palästinensischen Gebiete (Westjordanland, Ostjerusalem und Gaza) gegen das Völkerrecht verstoße und schnellstmöglich beendet werden müsse. Die Resolution fordert alle Mitgliedstaaten auf, die Einfuhr von Produkten aus den „israelischen Siedlungen“ zu beenden.
Ebenso sollte die Lieferung von Waffen, Munition und Ausrüstungen an Israel eingestellt werden, „wenn ein begründeter Verdacht besteht, dass sie in den besetzten palästinensischen Gebieten eingesetzt werden könnten“. Mit anderen Worten: Israel darf sich bei Terroranschlägen aus den „besetzten Gebieten“ zu denen auch der Gazastreifen gezählt wird, nicht mit Waffen wehren.
Am 10. August 2024 greift Israel die Al-Tabien-Schule an und eliminiert 31 Kämpfer der Hamas und des Islamischen Dschihad, die sich darin verschanzt hatten. Seit Monaten hat Israel die groß angelegte Bodenoffensive im Gazastreifen beendet und operiert jetzt gezielt, aufgrund geheimdienstlicher Informationen immer dort, wo sich die Hamas neu formiert. Auch in ehemals humanitär genutzten Gebäuden und Schulen (die seit einem Jahr nicht mehr als Schulen genutzt werden), die bei Missbrauch durch Terroristen ihren Schutzstatus verlieren. Trotzdem wird der Angriff nicht nur von Katar, Ägypten, Jordanien, sondern auch den USA, Deutschland, Frankreich, Großbritannien und dem EU-Außenbeauftragten Josep Borrell verurteilt.
Am 13. August löst auch das Gebet des israelischen Polizeiministers Itamar Ben-Gvir, auf dem Tempelberg in Jerusalem, international Empörung aus. Die Europäische Union, die Vereinten Nationen, die USA und zahlreiche arabische Länder verurteilten diese „Provokation“. Denn Juden ist es in ihrer eigenen Hauptstadt nicht gestattet, an dem Ort, wo die beiden jüdischen Tempel standen und der der heiligste Ort für sie ist, zu beten. In Umkehrung der Tatsachen wird aber Israel Diskriminierung der Araber vorgeworfen.
Basierend auf dem Gutachten des IGH vom Juni fordert schließlich die UN-Vollversammlung am 18. September 2024 mit einer Mehrheit von 124 Stimmen den Rückzug Israels aus allen „besetzten palästinensischen Gebieten“ (Gaza, Westjordanland, Ostjerusalem) binnen eines Jahres.
Zur Erinnerung: Israel zog sich 2005 komplett aus Gaza zurück und der autonome Streifen am Meer bekam finanzielle Hilfe in Milliardenhöhe. Und was wurde daraus: Tunnel, Raketen, Waffen, Terror – und 2023 unendliches Leid, auch für die eigene Bevölkerung.
Wende im Libanon
Erst im September beginnt Israel sich massiv gegen die Angriffe der Hisbollah aus dem Libanon zu wehren. Zuerst mit der Detonation von Tausenden Pagern und Walkie-Talkies, die von der Hisbollah benutzt wurden und mit denen die Terroristen aus dem Verkehr gezogen werden. Am 28. September wird Hassan Nasrallah, der Chef der Hisbollah, gezielt getötet. Ende September rückt Israel im Libanon ein, um die UN Resoulution 1701von 2006 durchzusetzen, nämlich die Schaffung eines Gebiets zwischen der Blauen Linie und dem Litani-Fluss, das frei von bewaffnetem Personal, Material und Waffen ist. Die Kämpfe werden von beiden Seiten intensiv und heftig geführt und diesmal ist sowohl der Norden, aber auch das Zentrum Israels betroffen. Am 27. November kommt es schließlich zu einer zweimonatigen Waffenruhe mit Auflagen. Die Hisbollah soll ihre Präsenz südlich des Litani-Flusses an der südlibanesischen Grenze aufgeben, während israelische Truppen sich aus dem Libanon zurückziehen sollen. Diese Waffenruhe läuft exakt zum 27. Januar 2025 aus.
Erneute Angriffe
Am 1. Oktober 2024 griff der Iran Israel erneut mit rund 200 ballistischen Raketen an und behauptete, dies sei die gerechtfertigte Rache für die Eliminierung des Hisbollah Terror-Führers Nasrallah im Libanon. Und erneut übt die Weltgemeinschaft Druck aus und definiert, was Israel nicht tun dürfe.
Der französische Staatspräsident Macron sprach sich am 5. Oktober dafür aus, grundsätzlich Waffenlieferungen an Israel einzustellen und gab bekannt, Frankreich werde Israel nur noch Verteidigungsausrüstung senden. Auch der spanische Premierminister Sánchez forderte die Weltgemeinschaft am 11. Oktober auf, Israel keine Waffen mehr zu liefern.
Am 20. Oktober wird schließlich publik, dass der mit dem iranischen Regime verbundene „Middle East Spectator“ Telegram-Account offenbar US-Geheimdienstdokumente, datiert auf den 15. und 16. Oktober, veröffentlichte, die Informationen zu den militärischen Vorbereitungen Israels für den Gegenschlag auf den Iran beinhalten. Es wird untersucht, wie er an die streng geheimen Unterlagen kam.
Wer solche Freunde hat, braucht keine Feinde!
In der Nacht vom 25. auf den 26. Oktober schlägt Israel schließlich zurück, allerdings, gemäß den Forderungen der USA, wieder begrenzt. Es werden keine Öl- und keine Atomanlagen bombardiert, sondern nur gezielt einige Produktionseinrichtungen und Lagerstätten für Raketen und Luftabwehrsysteme. Welches wird der nächste Zug in diesem Schachspiel sein?
Kein Ende in Sicht
Ende Oktober verbietet Israel die Tätigkeiten von UNRWA auf seinem Territorium, weil dessen Mitarbeiter an Terroraktivitäten gegen Israel beteiligt waren. Und sofort folgen wieder Verurteilungen von USA, China, Russland und die EU fordert, dass Israel das Verbot zurücknimmt.
Und weiter gehen die Forderungen nach immer mehr humanitärer Hilfe, wobei wissentlich ignoriert wird, dass die Hamas massenweise Hilfsgüter raubt, um sie dann zu hohen Preisen an die eigene Zivilbevölkerung zu verkaufen.
Am 3. Dezember fordert die UN wieder einmal den Rückzug Israels aus Gaza, Judäa und Samaria. Ebenfalls im Dezember bezichtigen auch Amnesty International, Human Rights Watch und Ärzte ohne Grenzen Israel des Völkermordes. Reporter ohne Grenzen klagen Israel beim Internationalen Gerichtshof wegen Kriegsverbrechen gegen Journalisten an.
Und weiterhin wird geflissentlich ignoriert, dass die Hamas sehr gezielt Kliniken als Schutzschild missbrauchen. Entsprechend wird Israel jedes Mal, wenn es Terroristen in einer medizinischen Einrichtung angreift, verurteilt – obwohl das Völkerrecht eindeutig definiert, dass die Nutzung einer Institution durch Terroristen einen solchen Angriff legitimiert.
So hat Israel nicht nur an den Fronten: Gaza (Hamas), Libanon (Hisbollah), Iran (Mullah Regime), Irak& Syrien (paramilitärische vom Iran finanzierte Milizen), Jemen (Huthi), Judäa& Samaria (Terrorangriffe) zu kämpfen – sondern es hat sich in den letzten 14 Monaten eine breite Front von Nationen und Organisationen gebildet, die Israel verurteilen.
Möglich gemacht wird diese Logik dadurch, dass die Gesamtsituation konsequent einseitig betrachtet wird, Aktionen der islamischen Terrororganisationen und ihre Angriffe auf Israel ausgeblendet werden, um den Juden die Rolle des Aggressors aufzudrücken.
Israel wird von vielen Seiten angegriffen Shutterstock
Der „Geiseldeal“
Im Januar 2025 wird unter extremen Druck der USA und dem designierten Präsidenten Donald Trump ein Waffenstillstand und Geiseldeal zwischen der Hamas und Israel vereinbart, datiert auf einen Tag vor Trumps Amtseinsetzung.
Im Grunde ist es fast der gleiche Plan, den Biden bereits im Mai entwarf. Drei Phasen. Nur die erste ist final verhandelt. Die Konditionen sind nicht gut für Israel. 33 Geiseln, „humanitäre Fälle“ - Frauen, Kinder, Männer über 50, Verletzte und Kranke – lebend oder tot! sollen innerhalb von 6 Wochen freikommen. Jeweils 3 pro Woche und 14 erst ganz am Ende. Das ist der positive Teil.
ABER bis dahin muss Israel 1.904 palästinensische überführte Straftäter freigeben, aus Gaza abziehen, die Gazaner dürfen wieder zurück in ihre Ursprungsgebiete und die Hamas bleibt an der Macht.
Am Tag des Inkrafttretens des Waffenstillstands (19.01.2025) fuhren Hamas-Terroristen mit wehenden Fahnen, voll bewaffnet, triumphierend durch die Straßen von Gaza und wurden von der Zivilbevölkerung als Sieger bejubelt und gefeiert. Kolonnen von Palästinensern kehrten einfach in ihre Gebiete zurück (obwohl das Abkommen Kontrollen durch externe Kräfte vorsieht).
Hamas Terroristen fahren voll bewaffnet durch Gazas Straßen. Foto: Shutterstock
Unfassbare Massen von Palästinensern umdrängten die Fahrzeuge vom Roten Kreuz, die die drei jungen israelischen Frauen nach Israel zurückbrachten.
Wenn da nicht die zerbombten Gebäude gewesen wären, hätte man meinen können, es seien Aufnahmen vom 7. Oktober 2023. Der gleiche Hass und der gleiche Jubel über die Machtlosigkeit der drei Geiseln.
Soll DAS das Ende sein?
Das Fazit
Nach dem 7. Oktober schrieb ich den Artikel „Die Zweite Chance“. Er befasst sich mit dem Versagen unserer Vorfahren, das unfassbare Verbrechen des Holocausts zu verhindern, das von den Nationalsozialisten und ihren Helfershelfern begangen wurde. Er war der Frage gewidmet, ob wir aus den Fehlern unserer Großväter gelernt haben? Ob wir die Chance nutzen würden, uns diesmal an die Seite Israels zu stellen?
Wenn wir die letzten 500 Tage betrachten, wird offensichtlich, dass das anfänglich gezeigte Mitgefühl und die Solidarität mit Israel sehr bald von Bedenken, Vorbehalten und Interessen beeinträchtigt wurde.
Haben wir aus den Fehlern unserer Vorfahren gelernt? Foto: Shutterstock
Es gab keine große, gemeinsame Aktion gegen die islamistischen Terrororganisationen, obwohl diese nicht nur für Israel lebensbedrohlich sind, sondern auch immer mehr Anhänger und Einfluss im Ausland haben, westliche Werte verachten und dagegen agieren. Israel hat über die Monate nicht viel konstante, konkrete Hilfe erfahren.
Der entscheidende Unterschied zu der Situation vor 85 Jahren besteht daher nicht in der Reaktion der Weltöffentlichkeit, sondern in der Tatsache, dass die Juden heute nicht mehr wehrlos sind. Dass es eine israelische Armee gibt, die für ihre Bürger kämpft.
Heute ist Israel nicht mehr wehrlos. Foto: Shutterstock
Für die Befreiung der Geiseln, für die Rückkehr der Evakuierten, für Sicherheit innerhalb des israelischen Staates.
Aber genau das scheint für viele das Problem zu sein!
Es macht fassungslos, dass von Israel erwartet wird, Angriffe unbeantwortet hinzunehmen. Dass die Hisbollah 12 Monate lang insgesamt 13.000 Raketen auf israelisches Terrain abfeuern konnte, ohne dafür von der Weltgemeinschaft gemahnt oder gestraft zu werden. Und dass ganz offensichtlich gewünscht wurde, dass Israel auch iranische Angriffe möglichst unbeantwortet lässt.
Es würde helfen, sich daran zu erinnern, dass schon 1948 die diplomatischen Bemühungen zwar Wegbereiter, aber nicht ausreichend waren. Dass fünf arabische Nationen die Beschlüsse der UNO verachteten, ablehnten und mit Waffengewalt dagegen vorgingen. Und dass nur Israels Unabhängigkeitskampf letztlich einen israelischen Staat möglich machte.
Ebenso kann man sich wundern, mit welchem Idealismus monatelang eine Lösung in diplomatischen Verhandlungen auf Augenhöhe mit der Hamas gesucht wurde, obwohl diese seit ihrer Gründung eindeutig und unmissverständlich ihr Ziel: Die Zerstörung Israels, betont. Und danach handelt! Alle ihr zur Verfügung gestellten Gelder hat sie nicht für die palästinensische Bevölkerung investiert, sondern in Waffen gegen Israel. In diesem Krieg hat sie ihre eigene Bevölkerung als menschliche Schutzschilde missbraucht und damit ungeheures Leid für Hundertausende verursacht. Wie lange möchte man noch an der irrigen Einschätzung festhalten, dass Terroristen nach der gleichen Logik und den gleichen Prinzipien handeln wie Demokratien?
Ebenfalls erschreckend und unbegreiflich ist die „Gleichung“ des sogenannten „Geiseldeals“. Auf der israelischen Seite stehen 33 (bzw. insgesamt 98) Zivilisten, die am 7. Oktober im Morgengrauen aus ihren Betten gerissen und gewaltsam nach Gaza entführt wurden. Auf der palästinensischen Seite sind es 1.904 überführte und verurteilte Straftäter, von denen 496 eine lebenslange Haft wegen Mord und Terroranschlägen in Israels Gefängnissen verbüßen (sollten).
Und welche Argumente bleiben Israel gegenüber der Hamas bei den Verhandlungen für Phase 2 und 3, die Anfang Februar 2025 beginnen, wenn es, wie geplant, bis Ende der ersten Phase alle Kampfhandlungen eingestellt und sich aus Gaza zurückgezogen hat? Man kann die Sorge der Familien von Geiseln, die nicht unter den ersten 33 frei gelassen werden sollen, verstehen, dass mit diesem Abkommen, die verbleibenden 65 Geiseln keine guten Chancen haben.
Wie realitätsnah ist außerdem die Vorstellung, dass – solange die Hamas an der Macht bleibt - die Gelder, die jetzt als Hilfen nach Gaza fließen, diesmal tatsächlich zum Aufbau einer zivilen Infrastruktur und nicht wieder für Waffen oder zum Bau von Terrortunneln genutzt werden?
Auf welcher Basis soll ein langfristiger Frieden in Gaza entstehen, wie ihn sich der Westen von diesem Deal verspricht, wenn die Hamas, die die Vernichtung Israels in ihrer Charta niedergeschrieben hat und auch jetzt wieder bekräftigt, sich neu aufstellen und bewaffnen kann?
Wenn man bedenkt, dass die Vergangenheit lehrt, wie häufig Straftäter (vor allem Mehrfachmörder und Terroristen) wieder aktiv werden, wenn sie frei kommen; wenn man außerdem beachtet, dass Israel jetzt auch den Philadelphia Korridor an der Grenze zu Ägypten, über den die Hamas ihr Waffenarsenal geschmuggelt hat, aufgeben muss; wenn man weiter hinzufügt, dass der Hass der Hamas auf Israel in den letzten Monaten nur noch wilder geworden ist und berücksichtigt, dass die Hamas den Gazastreifen nach wie vor kontrolliert, dann ist die Wahrscheinlichkeit erschreckend hoch, dass Israel seine lebenden oder toten Geiseln zu dem Preis von neuen Massakern befreit.
Sowohl die Hamas, als auch die Palästinenser feiern dieses Abkommen, das vom Westen als Durchbruch bezeichnet wird, als ihren Sieg!
Es bleibt unverständlich, wieso die USA, als Freund und Unterstützer Israels, einen Deal vorgeschlagen und durchgesetzt haben, der - aus heutiger Sicht - eher wie eine strategische Niederlage Israels wirkt.
Die Einzelnen
Doch das Fazit dieser Zeit bliebe unvollständig, wenn ich die „Ungenannten Helden“ nicht erwähnen würde. Denn es gibt sie! Wie vor 85 Jahren gab es auch 2023/24 wieder die Einzelnen, die nicht wegsahen, die sich bewusst mit der Situation und dem Leid in Israel auseinandergesetzt haben und die Verantwortung übernahmen.
Die innerhalb ihrer Möglichkeiten versuchten, eine Stimme für Israel zu sein und zu helfen. Die sich seit über einem Jahr keine Ruhe gönnen und die bei ihren Anstrengungen über sich selbst hinausgewachsen sind.
Jeder Einzelne kann einen Unterschied bewirken. Foto: Shutterstock
Menschen, die sich von der Gefahrenlage nicht haben abschrecken lassen und zu Kriegszeiten - trotzdem - nach Israel geflogen sind. Die ihren Urlaub nicht dafür genutzt haben, um sich zu erholen und das Leben zu genießen, sondern um in Israel zu helfen. Bei Erntearbeiten und bei Arbeiten in den zerstörten Kibbuzim an der Grenze zu Gaza. Die Betroffene besucht und darüber berichtet haben, um das einseitige, unvollständige Bild in ihrem Umfeld richtig zu stellen. Die versucht haben, zu trösten und die ganz praktische Hilfe und Beiträge für den Wiederaufbau mitgebracht haben. Die bereit waren, den Israelis mit allem, was sie sind und haben, zu zeigen: wir stehen an eurer Seite.
Ungenannte Helden haben hohe Summen nach Israel gespendet: um Evakuierte zu unterstützen, insbesondere Mütter, die ihre Babys fern von Zuhause zur Welt bringen mussten. Um Kindern, die durch den 7. Oktober zu Waisen wurden, zu helfen (siehe: „Das Geschenk für die Waisenkinder“) und den Familien, die sie aufgenommen haben. Und um die Genesung von Israelis, die durch das Massaker und den Krieg traumatisiert wurden, zu fördern.
Sie haben in ihren Ländern Israel-Events sowie Benefizkonzerte organisiert und Vorträge gehalten, um über die aktuelle Lage und die historischen Zusammenhänge aufzuklären. Sie sind auf die Straßen gegangen, um in Kundgebungen und Mahnwachen an das Leid und an die Geiseln zu erinnern. Sie haben in traditionellen und sozialen Medien Beiträge publiziert und für Israel gesprochen. Manche haben dabei verschüttete oder ungeahnte Begabungen (wieder)entdeckt.
Und sie sind unterstützt und getragen worden von den vielen Menschen, die ihre Aufgabe als „Wächter auf den Mauern Jerusalems“ erkannt haben und die seit einem Jahr unermüdlich für Israel im Gebet einstehen.
Manche haben für diesen Einsatz nicht nur ihre Zeit, ihre Kraft und ihre Ressourcen geopfert, sondern auch eine hohen sozialen Preis bezahlt, weil sie für ihr Engagement verurteilt wurden, manche sogar von der eigenen Familie.
Ich spreche hier nicht nur von den Großen und Prominenten, die einflussreich sind und bei denen jede Äußerung wahrgenommen und vervielfältigt wird. Ich möchte insbesondere die vielen kleinen, Unbekannten erwähnen, die ihr ganzes Herz und Sein für Israel einsetzen und doch nur in ihrem eigenen Umkreis wahrgenommen werden und oft keine Anerkennung für ihren Einsatz erfahren.
Trotzdem: jeder Einzelne ist wertvoll, ein Lichtfunken in der Finsternis! Und es sind viele. Es sind überraschend und bewegend viele!
Am Ende die Hoffnung
Das Leid, das Blut und die Tränen der letzten 15 Monate haben Millionen im Nahen Osten geprägt und gezeichnet. Denn die zweitausend Jahre alte Hoffnung der Juden, ein freies Volk im Lande Zion und in Jerusalem zu sein, von der Israels Hymne „Hatikva“ spricht, bleibt bis zum heutigen Tag umkämpft.
Über 30.000 Israelis haben seit der Staatsgründung sterben müssen, weil Israels Existenzrecht bis heute - insbesondere von den aktuell im Nahostkonflikt beteiligten Parteien und Staaten - verleugnet wird.
Doch unabhängig davon, welche Haltung die Nationen und die Weltöffentlichkeit einnehmen, die Kraft, die Israel aus der Asche des Holocausts zu neuem Leben aufstehen ließ, ist stärker. Und so jubelt ganz Israel über die Freilassung jeder einzelnen Geisel wie über einen großen Sieg. Denn ihr Motto ist: „Wer einen Menschen rettet, rettet die ganze Welt“.
Wir bleiben an der Seite Israels. Foto: Shutterstock
Das es dennoch möglich ist, nach 15 Monaten einige der Geiseln lebend zu befreien, gibt denen Recht, die nie aufgegeben haben und beflügelt die ganze Nation. Deshalb bleibt die Hoffnung, dass Israel auch aus der Asche und dem Leid dieses Krieges letztendlich gestärkt hervorgehen wird.
Und wir, die Einzelnen, bleiben an der Seite Israels – und erfüllen das Versprechen „Nie wieder!"
Erstveröffentlichung: 24. Januar 2025
Deutsch:
Englisch:
Copyright © Brigitte B. Nussbächer; Abdruck nur nach vorheriger Genehmigung
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Wie wir das Wunder Israel erlebt haben
von Brigitte B. Nussbächer
Wir haben in Israel mit eigenen Augen wahrgenommen, wie Gott zu seinem Volk steht. Wir haben anhand von Fakten und Tatsachen gesehen, wie die Aussagen der Bibel Realität werden und wir haben überall im heutigen Israel Gottes in Erfüllung gehende Verheißungen erlebt.
Vorausgegangen war eine eher mühsame Entscheidungsfindung. Israel einmal zu besuchen gehörte zur „Allgemeinbildung“ von Christen. Trotzdem hatte es mich nicht hingezogen und die Berichte derer, die von Reisen aus Israel zurück kehrten, hatten wenig dazu beigetragen, es zu ändern. Wenn sie von den sogenannten „Heiligen“ Stätten berichteten, fragte ich mich immer, was es mir denn bringen würde, diese Ruinen oder Gedenkkirchen anzusehen. Viel mehr interessierte mich, was Gott heute in der Gegenwart erlebbar machte.
Letztlich war es dann tatsächlich auch ein anderer Gedanke, der den Anstoß zu dem Besuch gab. 2018 feierten mehrere nach dem 2. Weltkrieg gegründete Staaten ihr 70. Jubiläum – darunter auch Israel. Nachdem wir Dokumentarfilme über Indien und Pakistan zu dem Thema gesehen hatten, fragte ich mich, wie wohl Israel diese 70 Jahre genutzt hatte. Im Vergleich zu den anderen Staaten musste es ungleich schwerer gewesen sein, aus dem Nichts etwas aufzubauen. Noch 1867 hatte Marc Twain das Land als desolat, eine stille, traurige Weite ohne Mensch, Baum und Strauch bezeichnet. Was war daraus geworden?
Und so begaben wir uns auf eine geschichtliche Studienreise, was sich im Nachhinein als Volltreffer erwies. Nie hätten wir in einem Individualurlaub so viel erfahren und kennen gelernt.
Noch während wir vom Flughafen Ben Gurion nach Tel Aviv fahren, hören wir die Entstehungsgechichte dieser Stadt, von der Parzellverlosung an ein paar Dutzend Familien nördlich der jahrtausende alten Hafenstadt Jaffa im April 1909. Diese wollten auf den Sanddünen, die der niederländische Bankier Jacobus Kann gekauft hatte, die erste jüdische Stadt der Moderne bauen. Und dann fahren wir auch schon an den ersten Hochhäusern vorbei und nach Tel Aviv hinein, welches heute (rund 100 Jahre später) die modernste und weltoffenste Metropole des gesamten Nahen Ostens ist.
Im sehr originell und lebendig gestalteten Palmach Museum in Tel Aviv erfahren wir von dem beeindruckenden Kampf des jüdischen Volkes für seine Unabhängigkeit. Und von der Vorgeschichte: als die UN 1947 beschloss, das ehemalige britische Mandat in 2 Länder aufzuteilen: ein jüdisches und einen arabisches. Von dem Protest der Araber und von dem Druck, der auf die Juden ausgeübt wurde, diese Chance nicht zu nutzen. Von der Proklamation des jüdischen Staates durch David Ben Gurion am 14. Mai 1948 und von dem Angriff der 5 arabischen Länder Ägypten, Syrien, Jordanien, Irak & Libanon um Mitternacht am gleichen Tag.
Man muss sich die damalige Situation vergegenwärtigen. Ca. 650.000 Juden, viele von ihnen Holocaustüberlebende, die gerade erst das Grauen hinter sich gelassen hatten, versuchten Israel, welches als neugegründeter Staat keine Armee besaß, mit Gewehren, Maschinenpistolen und Granatwerfern gegen eine Mehrheit von 160 Millionen Arabern (ausgerüstet mit Panzern, Artillerie, Schützenpanzerwagen, Flugzeugen und Kriegsschiffen) zu verteidigen. Ein Verhältnis von 1 : 246! Dabei wird einem die menschliche Ausweglosigkeit bewusst und dass das Überleben Israels ein Wunder ist. Mit Tränen in den Augen verlasse ich das Museum. Jetzt verstehen wir, welch hohen Preis das jüdische Volk (nach der Auslöschung der 6 Millionen durch den Holocaust) im Unabhängigkeitskrieg für seine Existenz bezahlt hat.
Umso mehr staunen wir über die Lebensfreude und Energie, die heute auf den Strassen Tel Avivs spürbar ist und die wir bei den Menschen, denen wir begegnen, erleben. Wir sehen die Fähigkeit dieses Volkes schnell aus dem Nichts etwas aufzubauen (sie haben weltweit die 2 höchste Anzahl von Start Ups), ihre Genialität Lösungen für scheinbar Unlösbares zu finden, wie zum Beispiel mit Wasserentsalzungsanlagen am Mittelmeer den Wassermangel zu beheben und durch computergesteuerte Tröpfchenbewässerung Plantagen in der Wüste anzubauen. Wir sind überrascht, dass Israel die zweithöchste Akademikerquote und die dritthöchste Patentquote der Welt hat und bewundern, dass 23% aller Nobelpreisträger aus diesem kleinen Volk, dass nur 0,2 % der Weltbevölkerung ausmacht, stammen.
Wir erleben ihre Kreativität sowie ihren Sinn für Kunst und Schönheit. Israel hat gemessen an der Anzahl der Einwohner die meisten Museen und Orchester per capita und liegt auf Platz 2, was die Anzahl der verlegten Bücher anbelangt. Wer hier ein Konzert besucht, wird einem sehr hohen künstlerischen Niveau und großer Begeisterung des Publikums begegnen.
Wir streifen durch Städte, Orte, Landschaften und sind beeindruckt: unglaublich was hier in nur 70 Jahren geschaffen wurde. Dort wo sich früher Sümpfe, Sanddünen und wüstes Land befanden, haben Pioniergeist, Innovation und Durchhaltevermögen überall blühendes Leben entstehen lassen. Israel ist das einzige Land, in dem die Wüste rückläufig ist, Millionen Bäume wurden gepflanzt und entlang der Autobahn blüht tropfenbewässerter Oleander. Aus dem armen Agrarstaat ist ein Land mit führender Technologie und einer starken Währung entstanden. Israel gehört heute zu den 10 einflussreichsten Ländern der Welt und liegt auch im Happiness Ranking vorne. (Siehe Grafik unten)
Je mehr Israelis wir persönlich kennen lernen, desto mehr schätzen wir ihre konstruktive Einstellung, ihre Dynamik und ihren Mut – trotz ihres bis heute andauernden Ringens um ihr Recht auf Existenz.
Wir hören von den Kämpfen im 6 Tage Krieg 1967, von der Befreiung der Altstadt Jerusalems und wie die Juden wieder Zugang zu ihrer heute heiligsten Stätte, der Westmauer, erlangten.
Und von dem „Tal der Tränen“, so benannt nach der anfänglich auswegslosen Situation im Jom Kippur Krieg 1973, als die syrische Armee mit über 1.000 Panzern im Norden Israels einbrach und von weniger als 200 Panzern auf israelischer Seite aufgehalten wurde.
Wir sehen den Wiederaufbau nach wiederholter Zerstörung, sei es nun die Hurva Synagoge in Jerusalem oder die Siedlungen in Gush Etzion.
Und wir nehmen wahr, dass selbst die häufigen Terroranschläge in dieser Gegend den Menschen weder die Lebensfreude noch den Lebensmut rauben können, auch wenn sie schmerzliche Verluste zu beklagen haben.
Wir erleben die „Wächter Israels“, die jungen Soldaten und Soldatinnen auf den Straßen, die für Sicherheit sorgen und lauschen den Zeugnissen von sogenannten „einsamen“ Soldaten, die freiwillig ihr Heimatland, Verwandte, Freunde und ein angenehmes Leben verlassen, um in der IDF (Israels Defence Forces) zu dienen. Tatsächlich spielt die IDF auch eine wichtige Rolle bei der Integration und der Schaffung eines gemeinsamen Nenners in der israelischen Gesellschaft.
Denn die Bevölkerungsvielfalt ist erstaunlich. Die Holocaust Überlebenden von überall aus Europa, die ca. 700.000 Juden, die nach Israels Gründung aus den umliegenden arabischen Ländern vertrieben wurden, die Einwanderung aus Afrika und die großen Aliyah-Wellen aus der ehemaligen Sowjetunion haben alle dazu beigetragen. Die Bevölkerungszahl Israels hat sich in den letzten 75 Jahren ver-14-facht (im Vergleich dazu hat sich die Weltbevölkerung in den letzten 50 Jahren „nur“verdoppelt).
Am liebsten hören wir jedoch die Geschichten von jenen, die freiwillig nach Israel kamen, weil sie es als ihre Aufgaben betrachten, dieses Land aufzubauen und sich mit großer Energie dafür einsetzen.
Was uns aber am allermeisten beeindruckt – und tatsächlich auch überrascht hat - ist die intensive, innige und lebendige Beziehung, die viele Juden zu Gott haben. Da uns in den säkularen, kirchlichen und freikirchlichen Kreisen, aus denen wir stammen, die Rolle und Bedeutung von Israel und dem Judentum nicht vermittelt worden war, weder als geistliche Wurzel noch für die Zukunft, waren wir implizit davon ausgegangen, dass so eine Beziehung zu Gott nur bei Christen möglich sei. Jetzt sahen wir mit eigenen Augen wie falsch diese Annahme war.
Heute weiss ich, dank dem erschütterndem Buch „Holocaust“ von Susanna Kokkonen, dass der christliche Glaube bewusst vom Judentum differenziert wurde, seit Kaiser Konstantin der Große die Anerkennung des Christentums als rechtmässige Religion einführte, sich aus politischen Gründen zum Oberhaupt der Kirche ernannte und das erste Konzil im Jahre 325 einberief. Er erklärte, dass die Juden für den Tod Jesu verantwortlich wären, also betrachtete man sie als „Gottesmöder“; verdammt und der Gnade Gottes und der Menschen unwürdig. Eine weitere Lehre dieser Zeit, die „Ersatztheologie“ besagt, dass Israel seine Rolle in Gottes Plänen verspielt hätte und die Christen nun das neue Israel seien. Die Kirchenväter vor und nach diesem ersten Konzil verleugneten den ewigen Bund zwischen Gott und den Juden systematisch, beziehungsweise glaubten, dass Gott diesen Bund aufgehoben hätte.
Der Einfluss dieser Lehren die seit über 1700 Jahren im Umlauf sind, ist erschreckend tiefgreifend. Im Grunde wurde hier schon die Legitimation für Judenhass und Judenverfolgung geschaffen, für Verleugnung und Ignoranz. Hier liegt der idelogische Ursprung von Inquisition, Progromen, Kreuzzügen und Holocaust.
Eine Konsequenz daraus war, das einerseits bei Übersetzungen versucht wurde, die Hinweise auf das Judentum auszulassen und andererseits bei vielen christlichen Themen der jüdische Ursprung nicht erwähnt wurde. Beispiele dafür sind christliche Feste, die alle ihr Äquivalent in den jüdischen biblischen Festen haben (z.B. Passah-Ostern, Schavuot-Pfingsten, Weihnachten-Chanukka) oder auch andere Bräuche: so zum Beispiel ist die jüdische Bar Mitzwa, bei der junge Erwachsene in die Gemeinschaft der Gläubigen aufgenommen werden, das Vorbild für Kommunion/Konfirmation/Jugendweihe - um nur ein paar Beispiele zu nennen.
Das gleiche spiegelt sich auch in der Kunst. Wer z. B. durch die Uffizien von Florenz streift, (eines der berühmtesten Kunstmuseen der Welt mit Werken der Malerie und Bildhauerei von der Antike bis zum Spätbarock), stellt fest, dass es aus dem Alten Testament Bilder von Adam und Eva gibt. Das nächste große Thema ist die Ankündigung von Jesu Geburt. Alles was dazwischen liegt, ist ausgeblendet.
So sind sich viele bis heute des jüdischen Erbes nicht bewusst. Derek Prince, ein Bibellehrer unserer Zeit (und die, die mich schon lange kennen, wissen, dass ich jahrelang für Derek Prince Ministries gearbeitet habe), fasste es einmal so zusammen: Wir stehen tief in der Schuld des jüdischen Volkes.
Ohne dieses hätte die Gemeinde keine Patriarchen, keine Propheten, keine Apostel , keine Bibel und keinen Erlöser. Wenn uns all das fehlen würde, was gäbe es dann noch, was uns das Heil bringen könnte? Alle Nationen der Erde verdanken das Wertvollste an ihrem geistlichen Erbe den Juden.
Aber obwohl wir Derek Prince persönlich begegnet waren und viel von unserem Israel-Bild von seinen Worten geprägt war, mussten wir feststellen, dass auch wir Gefangene des Denkens der Kirchenväter waren. Auch wir hatten gedacht, dass die Juden verloren sein mussten, da man ja nur durch Jesus zum Vater kommen könne und übersahen dabei geflissentlich, dass Paulus in Römer 11 eindeutig sagt, dass Gott sein Volk nicht verstossen hat (Vers 1), dass er seine Gaben nicht zurück fordert und die Zusage seiner Erwählung nicht widerruft (Vers 29).
Und jetzt waren wir in Jerusalem und begegneten dem jüdischen Volk Israel erstmalig in seinem eigenen Land.
Was für uns ganz eindeutig wurde, war, dass die Gründung und das Überleben dieses Staates, seine schnellen Fortschritte und Errungenschaften, der Lebensmut und die Kraft, die man in so vielen Menschen in Israel beobachten kann, rational und menschlich nicht zu erklären sind, sondern auf eine besondere Energiequelle und Kraft zurück führen. Hier in Israel war Gott überall im Alltag erlebbar.
Seit über 2000 Jahren spricht die Bibel von einem lebendigen Gott, der Israel als sein Volk auserwählte und der verhieß, dies Volk nach seiner Zerstreuung wieder in das Land seiner Vorfahren zurück zu bringen und es besonders auszustatten. Dies jedoch auf einmal mit unseren eigenen Sinnen zu sehen, zu beobachten, veränderte uns.
Als wir am Ufer vom See Genezareth sassen, kam mir der Gedanke, dass Juden vorgeworfen wurde, Jesus nicht erkannt zu haben – obwohl doch das, was um ihn herum geschah, offensichtlich und eindeutig war … Und dass heute viele Christen das, was Gott in und mit Israel tut, nicht erkennen – obwohl es ebenso offensichtlich und eindeutig ist.
Wir begannen die Bibel mit anderen Augen zu lesen. Was wir bis dahin überlesen hatten, stach jetzt deutlich hervor.
Wenn man sich vergegenwärtig, dass Jesus in Matthäus 5,17 selber gesagt hat „Ihr sollt nicht meinen, dass ich gekommen bin, das Gesetz oder die Propheten aufzulösen; ich bin nicht gekommen aufzulösen, sondern zu erfüllen“, dann kann man die Bedeutung von Israel und Jerusalem schwer überlesen.
Denn auf dem Berge Zion und zu Jerusalem wird Errettung sein – steht in Joel 3,5
Und Sacharjia weissagt in Kapitel 8, 22: Menschen aus großen und mächtigen Völkern werden nach Jerusalem kommen, um den HERRN, den Allmächtigen, zu suchen und den HERRN gnädig zu stimmen.
Jesaja prophezeit in Kapitel 60, 2-3: Finsternis bedeckt das Erdreich und Dunkel die Völker; aber über dir (Zion) geht auf der HERR, und seine Herrlichkeit erscheint über dir. Und die Völker werden zu deinem Lichte ziehen und die Könige zum Glanz, der über dir aufgeht.
Wir haben in Israel mit eigenen Augen wahrgenommen, wie Gott zu seinem Volk steht. Wir haben anhand von Fakten und Tatsachen gesehen, wie die Aussagen der Bibel Realität werden und wir haben überall im heutigen Israel Gottes in Erfüllung gehende Verheißungen erlebt.
Die Bibel spricht in Sacharja 8,23 davon, dass „in jenen Tagen zehn Menschen aus Völkern mit lauter verschiedenen Sprachen einen Mann aus Juda am Rockzipfel festhalten werden und bitten: Wir wollen mit euch gehen, denn wir haben gehört, dass Gott bei euch ist“ - für uns sind diese Tage bereits angebrochen…die Beziehungen zu unseren jüdischen Freunden und die Verbindung zu Israel sind zu einer der wertvollsten Konstanten, einer Bereicherung und einer Quelle des Lernens in unserem Leben geworden.
„Bruchim haba'im le’Israel - Willkommen in Israel” klang die Stimme des Piloten aus den Lautsprechern und das Flugzeug rollte langsam zur finalen Position. Wir sahen neugierig aus dem Fenster. Was würden wir in diesem Land, über das so viel Widersprüchliches berichtet wird und dass es vor 100 Jahren noch nicht gab, vorfinden? Ich wusste damals nicht, vor welcher lebensverändernden Erfahrung ich stand!